Mützenich rechnet mit Urwahl über SPD-Parteivorsitz
Der kommissarische SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich rechnet damit, dass über den künftigen Parteivorsitz der Sozialdemokraten in einer Urwahl entschieden wird.

Das Wichtigste in Kürze
- Kandidatur für dauerhaften Fraktionsvorsitz nicht ausgeschlossen.
«Die Stimmung ist relativ da, wenn man in die sozialen Medien hört», sagte Mützenich im «Interview der Woche», des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Er verwies auf rund 22.000 Rückmeldungen auf eine Meinungsbefragung der SPD-Spitze.
Auf eine Entscheidung zugunsten einer künftigen Doppelspitze wollte sich Mützenich nicht festlegen. In anderen Bereichen gebe es damit gute Erfahrungen, aber «ob das dann für die Partei auch gilt, weiss ich jetzt nicht unmittelbar», sagte er dem Deutschlandfunk. Auf jeden Fall werde es um Teamfähigkeit gehen, denn einzelne Personen «werden am Ende es überhaupt nicht alleine schaffen, der Sozialdemokratie dieses wichtige Selbstbewusstsein zurückzugeben». Auch seien weniger Strukturen für die Partei entscheidend, sondern Themen.
Zum künftigen Fraktionsvorsitz äusserte sich Mützenich zurückhaltend. Auf die Frage, ob er selbst für dieses Amt kandidieren werde, sagte er nur, er sei «von einem Naturell, dass ich selten etwas ausgeschlossen habe». Allerdings stehe dies für ihn «zurzeit überhaupt nicht zur Debatte», sondern sein Auftrag für den Interims-Vorsitz sei, «Stabilität zu entwickeln, Ruhe in das Geschäft zu bringen».
Mützenich hatte als dienstältester Fraktionsvize vorläufig die Leitung der Fraktion übernommen, nachdem Andrea Nahles vor zwei Wochen ihren Rückzug von der Partei- und der Fraktionsspitze bekanntgegeben hatte. Die Partei wird seither von einem Trio der Parteivize Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel geführt.