Nach der Präsidentenwahl in Polen liegt Amtsinhaber Andrzej Duda ersten Prognosen zufolge vorn. Der Sieg des Konservativen wäre ein Erfolg für die PiS-Partei.
Duda bei seiner Stimmabgabe in Krakau
Duda bei seiner Stimmabgabe in Krakau - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach ersten Prognosen liegt Andrzej Duda bei der Präsidentenwahl in Polen knapp vorn.
  • Ein Sieg des Amtsinhabers würde die Stellung der PiS-Partei bis 2023 festigen.
  • Der liberalkonservative Herausforderer Rafal Trzaskowski kam auf 49,6 Prozent der Stimmen.
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Nach der Präsidentenwahl in Polen liegt Amtsinhaber Andrzej Duda ersten Prognosen zufolge knapp vorn.

In nach der Schliessung der Wahllokale am Sonntag um 21.00 Uhr veröffentlichten Nachwahlbefragungen des Umfrageinstituts Ipsos kam der konservative Politiker auf 50,4 Prozent und sein liberalkonservativer Herausforderer Rafal Trzaskowski auf 49,6 Prozent der Stimmen.

Rafal Trzaskowski
Rafal Trzaskowski ist Bürgermeister von Warschau und Präsidentschaftskandidat von Polens grösstem Oppositionsbündnis. - dpa

Für die regierende nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ist die Präsidentenwahl von grosser Bedeutung. Ein Sieg des ihr nahestehenden Amtsinhabers Duda dürfte ihre Vormachtstellung mindestens bis zur Parlamentswahl 2023 festigen.

Duda feiert sich bereits als Sieger

Trotz eines ungewissen Ausgangs der Stichwahl hat sich Duda in einer ersten Reaktion als Sieger bezeichnet. «Lang lebe Polen! Die Wahl bei einer Beteiligung mit 70 Prozent zu gewinnen, ist eine aussergewöhnliche Nachricht. Ich bin berührt. Danke an meine Landsleute», sagte der nationalkonservative Politiker am Wahlabend in Pultusk. Später sprach er von einem «Sieg, momentan noch nach Prognosen».

Präsidentschaftswahl in Polen
Andrzej Duda (M), amtierender Präsident von Polen und Kandidat für das Amt des Präsidenten der PiS (Recht und Gerechtigkeit) spricht neben seiner Frau Agata Kornhauser-Duda (l) und Tochter Kinga neben Unterstützern. - dpa

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 28. Juni war Duda auf 43,5 Prozent der Stimmen gekommen, auf den Warschauer Bürgermeister Trzaskowski entfielen 30,4 Prozent. Trzaskowski hoffte jedoch, Wähler, die in der ersten Runde für andere Kandidaten stimmten, für sich zu gewinnen. Umfragen hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Stichwahl vorausgesagt.

Verbalattacken gegen «LGBT-Ideologie»

Duda hatte im Wahlkampf auf die Verteidigung konservativer Werte gesetzt. Dabei machte der 48-Jährige auch mit Verbalattacken auf Verfechter einer vermeintlichen «LGBT-Ideologie» Stimmung, die den Polen angeblich aufgezwungen werden solle. LGBT steht im Englischen für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender, also Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender.

Trzaskowski warb dagegen für ein anderes Polen - mit besseren Beziehungen zur EU. Zudem unterstützt er die Einführung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften. Die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare lehnt aber auch er ab.

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