Nordkorea hat heute Mittwochmorgen einen weiteren Raketentest durchgeführt. Die ballistische Rakete wurde womöglich von einem U-Boot aus abgefeuert.
Kim Jong Un
Eine Nachrichtensendung berichtet über Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und einen nordkoreanischen Raketentest. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat am Mittwochmorgen eine ballistische Rakete getestet.
  • Das Geschoss erreichte die japanischen Gewässer.
  • Einen Tag zuvor hat das Land die Wiederaufnahme der Atomgespräche mit den USA angekündigt.
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Nur einen Tag nach der Ankündigung neuer Atomverhandlungen mit den USA hat Nordkorea einen weiteren Raketentest vorgenommen.

Die ballistische Rakete flog nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs am Mittwochmorgen 450 Kilometer weit Richtung Osten und stürzte dann ins Meer. Es könnte sich demnach um eine von einem U-Boot aus abgefeuerte Rakete vom Typ Pukkuksong gehandelt haben.

Donald Trump
Erst am Dienstag kündigte die Regierung um Kim Jong Un (links) an, für neue Denuklearisierungsverhandlungen mit den USA bereit zu sein. - dpa

Die Regierung in Tokio erklärte, das Geschoss habe japanische Gewässer erreicht: Das Projektil sei offenbar in Japans sogenannte ausschliessliche Wirtschaftszone gestürzt, ein 200 Seemeilen breites Band um das japanisches Festland.

Kritik aus Japan

Japans Regierungschef Shinzo Abe verurteilte den Raketentest. «Das Abfeuern ballistischer Raketen verletzt Resolutionen des UN-Sicherheitsrats», sagte Abe in Tokio. UN-Resolutionen verbieten dem international isolierten Nordkorea jeglichen Start ballistischer Raketen. Abe kündigte eine Sitzung von Japans nationalem Sicherheitsrat an, um über eine Reaktion auf den Waffentest zu beraten.

Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen bei Tests mehrfach ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Erst am Dienstag kündigte die Regierung in Pjöngjang dann an, die Atomgespräche mit den USA wieder aufnehmen zu wollen.

Shinzo Abe
Der japanische Regierungschef Shinzo Abe. - Keystone

Vize-Aussenministerin Choe Son Hui erklärte, nach einem «ersten Kontakt» am Freitag sollten die Verhandlungen auf Arbeitsebene am Samstag wieder aufgenommen werden. Eine Sprecherin des US-Aussenministeriums bestätigte eine baldige Wiederaufnahme der Gespräche.

Pjöngjang will mit Tests Druck erhöhen

Bereits in der Vergangenheit hatte Nordkorea kurz nach einem Gesprächsangebot Waffen getestet. Experten zufolge will die Führung in Pjöngjang damit den Druck auf die Gegenseite erhöhen.

«Nordkorea scheint seine Verhandlungsposition sehr klar machen zu wollen, bevor die Gespräche überhaupt beginnen», erklärte Harry Kazianis vom Center for the National Interest in Washington am Mittwoch. Pjöngjang wolle Washington offenbar von der Forderung nach einer vollständigen Denuklearisierung abbringen, wenn es von US-Seite nur Versprechungen von Sanktionserleichterungen gebe.

Die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über eine Denuklearisierung kommen seit Monaten nicht von der Stelle. Bei einem Gipfeltreffen in Hanoi im Februar hatten US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt.

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