Papst ruft Russland zu Wiederaufnahme von Getreide-Abkommen auf
Papst Franziskus hat Russland in einer Ansprache dazu aufgefordert, das Getreide-Abkommen mit der Ukraine wieder aufzunehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Papst Franziskus appelliert an Russland, das Getreide-Abkommen wieder aufzunehmen.
- Die Aufkündigung des Abkommens führt zu steigenden Lebensmittelpreisen und Hunger.
- Franziskus bezeichnete die Zerstörung von Getreide als «Beleidigung Gottes».
Papst Franziskus hat Russland aufgefordert, dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine und der Türkei wieder beizutreten. «Ich appelliere an meine Brüder, die Regierenden der Russischen Föderation, dass die Schwarzmeer-Initiative wiederhergestellt und das Getreide sicher transportiert wird». Dies sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet vor rund 11'000 Gläubigen in Rom.
Der Pontifex erinnerte erneut an das Leid der Ukrainer angesichts der russischen Angriffskrieges – dieser «zerstört alles, auch das Getreide». Eben jene Zerstörung des Getreides sei eine «schwere Beleidigung Gottes, denn Getreide ist seine Gabe, um die Menschheit zu ernähren». Infolge der Aufkündigung des Abkommens steige der «Schrei von Millionen Brüdern und Schwestern, die Hunger leiden, zum Himmel auf».
Russland kündet Getreide-Abkommen
Russland hatte vor zwei Wochen das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aufgekündigt. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel zu verkaufen. Es wird befürchtet, dass dadurch Lebensmittelpreise steigen und Versorgungsengpässe zunehmen könnten, da die Ukraine einer der weltweit wichtigsten Getreide-Exporteure ist.