Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten in Thailand ein
Die thailändische Polizei ist am Dienstag mit Tränengas und Wasserwerfern gegen pro-demokratische Demonstranten in Bangkok vorgegangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Monaten demonstrieren in Thailand vor allem Studenten für eine Reform.
- Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Tränengas und sperrte Strassen zum Parlament.
In Thailand wird wegen für eine Reform-Änderung demonstriert. Tausende Protestierende versuchten in die Nähe des Parlaments zu gelangen, wo über eine mögliche Verfassungsänderung debattiert wurde. Fünf Menschen mussten nach Angaben von Ärzten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
In dem südostasiatischen Land gibt es seit Monaten von Studenten angeführte Proteste. Die Demonstranten fordern eine Reform der 2017 vom Militär geschriebenen Verfassung sowie den Rücktritt von Regierungschef Prayut Chan-O-Cha. Ein Teil der Protestbewegung verlangt auch eine Reform der Monarchie - lange ein Tabu in Thailand.
Strassen zum Parlament abgesperrt
Die Polizei sperrte am Dienstag die Strassen zum Parlament mit Betonbarrieren und Stacheldraht ab. Als Demonstranten versuchten, eine Barrikade abzubauen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein. Später kam auch mit Reizstoffen versetztes Wasser zum Einsatz. Die Demonstranten warfen ihrerseits Tränengasbehälter nach den Beamten.

Die Parlamentsabgeordneten debattierten am Dienstag unter anderem darüber, ob der vom Militär besetzte Senat künftig direkt gewählt werden sollte. Eine mögliche Verfassungsänderung würde voraussichtlich sehr lange dauern. Zudem gilt es als unwahrscheinlich, dass der Senat für seine eigene Entmachtung stimmen wird.
Opposition appelliert an Polizei
Mehrere oppositionelle Abgeordnete traten vor das Parlamentsgebäude und appellierten an die Polizei, ihr hartes Vorgehen gegen die Protestierenden einzustellen. «Die Polizei sollte nicht übermässig gewalttätig sein und (die Demonstranten) nicht bedrohen», sagte der Abgeordnete Taopipop Limjittrakorn Journalisten.
Am Rande der Proteste kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen pro-demokratischen Aktivisten und mehreren hundert ultra-royalistischen Anhängern. Beide Seiten warfen Flaschen und andere Gegenstände aufeinander. Die Royalisten lehnen jede Verfassungsänderung als Untergrabung der Monarchie ab.