Präsident Putin patzt bei Gesprächsrunde mit Schülern
Russlands Präsident Vladimir Putin besuchte für eine Geschichts-Sprechstunde eine Schule. Dabei unterlief ihm ein Fehler, der einem Schüler sofort auffiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin macht in einer Sprechstunde falsche Angaben zu Peter dem Grossen.
- Einem Schüler fiel der Fauxpas sofort auf, worauf dieser Putin auch hinwies.
- Für seine mutige Aktion wurde der Junge gefeiert – nicht aber von der Direktorin.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Gesprächsrunde mit Kindern in Geschichte gepatzt und sich von einem Schüler berichtigen lassen. Peter der Grosse habe nicht im Siebenjährigen Krieg gekämpft, sondern im Grossen Nordischen Krieg, der 21 Jahre gedauert habe. So der Junge, dem die Korrektur gegenüber dem Kremlchef sichtlich unangenehm war.
Kremlkritiker und Opposition feiern den mutigen Schüler
Zwar bedankte sich Putin für das «Korrektürchen». Doch die Direktorin rügte den Schüler für eine «gewisse Dreistheit», wie Medien berichteten. Kremlkritische Medien und die Opposition feierten den Mut des Schülers.
Der Kommentator Michail Fischman meinte, erstmals wage es jemand, dem Präsidenten zu sagen, dass er nicht recht habe. Kira Jarmysch, die Sprecherin des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny, kritisierte die Lehrerin. Sie sei offenbar der Meinung, dass «Schule nicht Fakten lehrt, sondern Ergebenheit und Kriecherei».
Kremlsprecher bezeichnet Schüler als «Prachtjungen»
Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete den Schüler am Donnerstag als «Molodez» - zu Deutsch: «Prachtjungen». «Das ist gar keine Frechheit. Wir sind kategorisch nicht einverstanden mit der Direktorin der Schule.»
Peskow äusserte die Hoffnung, dass der Junge an der Schule nicht weiter Ärger bekomme. Der Siebenjährige Krieg begann 1756 mehrere Jahrzehnte nach dem Ableben Peters des Grossen (1672 - 1725).