Prozess gegen mutmasslichen türkischen Spion in Düsseldorf begonnen
Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Dienstag ein Prozess gegen einen mutmasslichen türkischen Spion begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ali D. soll PKK-Unterstützer in Deutschland ausgespäht haben.
Der 41-jährige Ali D. soll in Deutschland Informationen über Mitglieder und Unterstützer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie des islamischen Predigers Fethullah Gülen gesammelt haben, um diese an türkische Geheimdienste weiterzuleiten. Bereits im Vorfeld kamen die Prozessbeteiligten zu Gesprächen über eine mögliche Verständigung zusammen, wie eine Sprecherin sagte.
Verantworten muss sich D. wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit und des Verstosses gegen das Waffengesetz. Der Generalbundesanwalt legt ihm zur Last, über drei deutsche Staatsbürger, von denen er einen für ein PKK-Mitglied hielt und zwei der Gülen-Bewegung nahestanden, Informationen weitergegeben zu haben. Auch über drei weitere Menschen habe D. Information gesammelt.
Um Gleichgesinnte für die Spionage zu gewinnen, soll er auf Schiessständen in Deutschland trainiert haben. Auf diesem Weg sei es ihm gelungen, einen Informanten anzuwerben, von dem er im September 2021 auch Munition für einen gemeinsamen Besuch eines Schiessstands gekauft haben soll.
Der Beschuldigte wurde nach Angaben des Generalbundesanwalts im September 2021 in Düsseldorf festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für das Staatsschutzverfahren sind zunächst sieben weitere Verhandlungstage bis Ende Juli angesetzt.