Regierungschaos in London: Finanzminister bricht Reise ab

DPA
DPA

Grossbritannien,

Britischer Finanzminister Kwasi Kwarteng kehrt aufgrund von Kritik gegen ihn und Liz Truss vorzeitig vom Jahrestreffen der Weltbanken nach London zurück.

Liz Truss und Kwasi Kwarteng
Liz Truss und Kwasi Kwarteng - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kwasi Kwarteng kehrt vorzeitig vom Jahrestreffen der Weltbanken zurück nach London.
  • Der britische Finanzminister wollte mit Liz Truss seinen Haushaltsplan besprechen.
  • Er und Liz Truss, die Premierministerin, stehen momentan in heftiger Kritik.

In London verdichten sich die Anzeichen für eine weitere Kehrtwende der britischen Regierung in ihrer Wirtschaftspolitik. Finanzminister Kwasi Kwarteng flog vorzeitig vom Jahrestreffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Washington zurück in die britische Hauptstadt. Dies berichteten mehrere Medien am Freitag. Dort wollte er demnach mit Premierministerin Liz Truss besprechen, ob ein weiterer Teil seines Haushaltsplans zurückgenommen wird.

Truss und Kwarteng stehen auch in ihrer Konservativen Partei erheblich in der Kritik. Wie die Zeitung «Times» berichtete, soll es bereits Gespräche geben, Truss nach nur gut einem Monat im Amt zu stürzen. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass ihre nur auf schuldenbasierten Finanzplänen die Märkte in erhebliche Turbulenzen gestürzt hatten.

An weiteren Vorhaben festhalten

Auch dass die Regierung die angekündigte Streichung des Spitzensteuersatzes wieder zurücknahm, konnte die Kritiker nicht beruhigen. Nun betonten Beamte und Truss-Unterstützer zwar, die Premierministerin werde an ihren weiteren Vorhaben festhalten.

Allerdings berichtete die Zeitung «Guardian», Truss und Kwarteng könnten doch an der für April geplanten deutlichen Anhebung der Unternehmensteuer festhalten. Dabei hatte die Premierministerin wiederholt betont, die von Boris Johnson beschlossene Erhöhung von 19 auf 25 Prozent wieder zu streichen. Auf entsprechende Fragen sagte Kwarteng: «Mal sehen.»

Kommentare

Weiterlesen

17 Interaktionen

Mehr in News