Russland kündigt Reaktion auf neue EU-Sanktionen an
Nach neuen Sanktionen des Westens droht Russland mit Gegenmassnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Den USA und Kanada wirft das Aussenministerium «Russophobie» vor.
Das Aussenministerium in Moskau teilte am Freitagabend mit, der «unfreundliche Akt» der Europäischen Union werde nicht ohne Antwort blieben. Zu den Sanktionen der USA und Kanadas hiess es, diese würden nicht die Ergebnisse liefern, die die Länder wollten.
Die EU, die USA und Kanada hatten am Freitag neue Sanktionen gegen russische Verantwortliche und Firmen wegen des Vorgehens gegen ukrainische Marineschiffe vor der Krim verhängt. Nach EU-Angaben wurden acht weitere Russen auf die Sanktionsliste aufgenommen. Die russische Küstenwache hatte im November in der Strasse von Kertsch drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Soldaten wurden verletzt, 24 Besatzungsmitglieder festgenommen.
Die US-Regierung verhängte neue Sanktionen gegen sechs russische Verantwortliche, sechs russische Rüstungsfirmen sowie zwei auf der Krim tätige Energie- und Baufirmen.
Aus dem russischen Aussenministerium hiess es weiter, es sei nicht zu übersehen, dass die Entscheidung kurz vor der Präsidentschaftswahl in der Ukraine gefallen sei. Das Ministerium warf der Europäischen Union vor, sich auf die Seite Kiews zu schlagen. In einer zweiten Stellungnahme erklärte das Ministerium am Samstag, seine Grenzschützer hätten «tapfer ihre Pflicht zur Verteidigung der Staatsgrenzen» getan. Zu der Konfrontation in der Strasse von Kertsch sei es aufgrund einer Provokation durch die Ukraine gekommen.
Wegen des Konflikts in der Ostukraine und der Annexion der Krim durch Russland hat die EU inzwischen 170 Ukrainer und Russen sowie 44 Organisationen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Darüber hinaus gelten seit 2014 umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die bisher regelmässig verlängert wurden.