Taliban verlangen finanzielle Widergutmachung von Deutschland
Die afghanischen Taliban verlangen eine Entschädigung und Reparationszahlungen von Deutschland. Andernfalls drohe der Gang vor internationale Gerichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2021 putschten sich die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan an die Macht.
- Nun verlangt die Regierung Entschädigungen für den vorangegangenen Krieg von Deutschland
- Andernfalls drohten Grenzöffnungen und Klagen vor internationalen Gerichtshöfen.
Seit rund zwei Jahren sind die islamistischen Taliban in Afghanistan an der Macht. Seither ist das seit Jahrzehnten kriegs- und krisengebeutelte Land weitgreifenden Sanktionen ausgesetzt. Der Westen erkennt die Regierung nicht an und lehnt offizielle Verhandlungen auch aufgrund der Menschenrechtslage ab.
Eine Frau in Afghanistan: „Ich wünschte, Gott hätte nie Frauen erschaffen.
— Cem (@cemb24) September 13, 2023
Die Taliban behandeln uns schlimmer als Tiere, Tiere können zumindest alleine rausgehen. „Wir haben nicht einmal das Recht, unser Haus zu verlassen.“
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Gegenüber der «NZZ» zeigte sich der afghanische Migrationsminister Khalil Haqqani nun kämpferisch. Sein Land verlange von Deutschland Entschädigungs- und Reparationszahlungen. Die Bundesrepublik trage eine moralische Verantwortung, Afghanistan zu unterstützen, so der hochrangige Taliban.
Taliban versehen Forderung mit Drohungen
Laut «NZZ» habe der Politiker seine Forderung mit einer wenig subtilen Drohung versehen. So habe er erklärt, dass eine Kooperation mit den Taliban «bei der Migrationsfrage» Deutschland nutze. Aktuell leben rund 400'000 Afghanen in Deutschland; Afghanistan gilt aufgrund seiner desaströsen Lage als «unsicheres Herkunftsland».
Neben dem Zuzug weiterer Asylsuchender stellte Haqqani auch Klagen vor internationalen Gerichtshöfen in Aussicht. Erhalte das Land kein Geld, werde man Deutschland juristisch «zur Rechenschaft ziehen».
Deutschland hat bislang keine öffentliche Reaktion auf den Versuch der Taliban-Regierung, Druck aufzubauen, gezeigt. Inwieweit Drohungen den Fluss von Entschädigungs- oder auch Hilfsgeldern begünstigen, bleibt daher abzuwarten.