Grösster Protest gegen Regierung in Thailand
Tausende Menschen demonstrierten gegen die militärnahe Regierung in Thailand. Es ist der bisher grösste Protest im Land.

Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Thailänder demonstrierten gegen die militärnahe Regierung.
- Mit etwa 4000 Teilnehmern ist es der bisher grösste Protest.
- Sie fordern eine Gesetzes-Reform, damit die Meinungsfreiheit gewährleistet wird
In Thailand haben tausende Menschen am bisher grössten Protest gegen die militärnahe Regierung unter Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Cha teilgenommen.
Bei Demonstrationen in den Aussenbezirken der Hauptstadt Bangkok am Dienstag schwenkten Menschen Regenbogen-Fahnen und zeigten Bilder von verschwundenen Demokratie-Aktivisten. «Schluss mit der Schein-Demokratie», war auf Plakaten zu lesen.
4000 Menschen an Protest
Nach Schätzungen der Nachrichtenagentur AFP beteiligten sich etwa 4000 Menschen an den Protesten. «Dies ist der richtige Zeitpunkt, um unsere Stimmen an die Regierung zu richten. Und sie wissen zu lassen, dass wir genug haben», sagte ein junger Demonstrant.
In den vergangenen Wochen fanden landesweit fast täglich Proteste gegen die Regierung statt. Einige Aktivisten fordern zudem eine Reform des Gesetzes zum Schutz der Monarchie, das drakonische Strafen für Kritik am Königshaus vorsieht. Mit Verweis auf dieses Gesetz wird freie Meinungsäusserung in Thailand regelmässig unterbunden.

Am vergangenen Freitag waren erstmals zwei Aktivisten wegen der Organisation der Proteste festgenommen worden. Dem Menschenrechtsanwalt Anon Numpa und dem Aktivisten Panupong Jadnok wurden nach Polizeiangaben Anstachelung zu Unruhen und zu Chaos vorgeworfen.
Das Militär hatte sich 2014 in Thailand an die Macht geputscht. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl im vergangenen Jahr ging Ex-Armeechef Prayut als Sieger hervor. In den vergangenen knapp 90 Jahren gab es in dem südostasiatischen Land zwölf erfolgreiche Militärputsche.