Trotz Zugeständnissen Putins protestieren Tausende gegen die Reform

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Russland,

In Russland haben Tausende trotz der Zugeständnisse von Präsident Wladimir Putin gegen die Anhebung des Rentenalters protestiert.

Russische Demonstranten bei einem Protest gegen die Rentenreform in Moskau.
Russische Demonstranten bei einem Protest gegen die Rentenreform in Moskau. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Moskauer demonstrierten heute Sonntag gegen die Anhebung des Rentenalters.
  • Präsident Putin senkte erst vor wenigen Tagen das geplante Rentenalter für Frauen.

Laut der russischen Polizei gingen heute Sonntag allein in Moskau 6000 Menschen gegen die geplante Reform auf die Strasse, eine Organisation sprach sogar von 9000 Teilnehmenden. Viele trugen die roten Fahnen und Banner der Kommunistischen Partei mit sich, die die Demonstration organisiert hatte. «Heute protestieren wir in ganz Russland gegen die kannibalistische Reform», sagte der langjährige Parteichef Gennadi Sjuganow.

Bei einer zweiten Demonstration in Moskau zählte die Polizei 1500 Teilnehmende. Einem Interfax-Bericht zufolge kam es auch in anderen Städten zu Protesten.

Putin versprach beschränkte Erhöhung für Frauen-Rentenalter

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch angekündigt, das Renteneintrittsalter für Frauen nicht so stark zu erhöhen wie ursprünglich geplant. Sie sollen künftig mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen, fünf Jahre später als derzeit. Für Männer soll weiterhin ein Rentenalter von 65 Jahren gelten, derzeit liegt es bei 60 Jahren.

Zugleich erklärte er aber, eine Rentenreform sei wegen des demografischen Wandels unumgänglich. Umfragen zufolge lehnen 90 Prozent der Russen die Reform ab. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass durch die ursprünglich geplante Erhöhung des Eintrittsalters dieses in einigen Regionen höher liegen würde als die durchschnittliche Lebenserwartung.

In Russland steht eine steigende Zahl von Rentnern einer abnehmenden Zahl von Arbeitskräften gegenüber, unter anderem eine Folge der geburtenschwachen Jahrgänge nach der Jahrtausendwende. Zudem leidet die Wirtschaft unter den Sanktionen des Westens.

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