Trump gibt Cohen Anhörung Mitschuld für Gipfel Scheitern
US-Präsident Donald Trump gibt der Anhörung seines Ex-Anwalts Mitschuld am Scheitern seines Gipfels mit Nordkorea-Machthaber Kim Jong Un.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nordkorea-Gipfel wurde vorzeitig abgebrochen, da man zu keiner Einigung kam.
- Donald Trump wirft den Demokraten vor, den Gipfel-Verlauf negativ beeinflusst zu haben.
- Er bezeichnet die Verhörung von Michael Cohen während seiner Abwesenheit als Schande.
Donald Trump hat die Anhörung seines Ex-Anwalts Michael Cohen für das Scheitern des Gipfels mit Kim Jong Un mitverantwortlich gemacht.
Die zeitgleiche Befragung Cohens vor einem Kongressausschuss ist dem US-Präsidenten sauer aufgestossen. Er warf am Sonntag den oppositionellen Demokraten vor, damit den Verlauf des Gipfels negativ beeinflusst zu haben.
«So etwas hat noch niemand gemacht, während der Präsident im Ausland ist. Schande!», schrieb der Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Harsche Abrechnung
Cohen hatte seine Aussage vor dem Kongress am vergangenen Mittwoch zu einer harschen Abrechnung mit seinem ehemaligen Chef genutzt. Er bezeichnete ihn als «Betrüger» und «Rassisten». Trump hielt sich zur gleichen Zeit zum Gipfel mit Kim in Hanoi auf.
«Sie könnten zu dem 'Abgang' mit beigetragen haben», twitterte Trump. Mit «Abgang» spielte er auf den Satz an, mit dem er selbst in Hanoi den Abbruch der Gipfels erklärt hatte. «Manchmal muss man eben gehen.»
Weiter schrieb er: «Dass die Demokraten in öffentlicher Sitzung einen verurteilten Lügner und Betrüger anhören, zeitgleich mit dem sehr wichtigen Nukleargipfel mit Nordkorea, ist vielleicht ein neuer Tiefpunkt in der amerikanischen Politik.»
Nordkorea-Treffen ein «Erfolg»
Trumps eigener Sicherheitsberater John Bolton kam am Sonntag zu einer anderen Bewertung des Gipfels. Er halte das Nordkorea-Treffen für einen «Erfolg». Jedenfalls wenn «Erfolg» so definiert werde, «dass der Präsident die nationalen Interessen Amerikas schützt und vorantreibt», sagte Bolton dem Sender CBS.
Der Gipfel habe Trumps Verhältnis zu Kim «vertieft», sagte Bolton. Zugleich sei der Präsident «seinen Ansichten treu geblieben». Deswegen habe er den Gipfel abbrechen müssen, als klar wurde, dass die Nordkoreaner eine Aufhebung aller UN-Sanktionen verlangten. Dies sei «für uns nicht akzeptabel gewesen».
Trump im Gegenzug «nichts bekommen»
Führende Demokraten widersprachen dieser Interpretation. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Adam Schiff, sprach von einem «spektakulären Scheitern». Trump sei für «diese Art von Verhandlungen nicht vorbereitet».
Der US-Präsident habe Kim auf der politischen Weltbühne aufgewertet. Er habe die gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea aufgegeben und im Gegenzug «nichts dafür bekommen».
Das zweite Gipfeltreffen von Trump und Kim in Hanoi war am Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Es gab keine Einigung bei der Frage der Sanktionen gegen Nordkorea und der atomaren Abrüstung des Landes.