Trump kritisiert Bidens Freigabe von US-Raketen für Ukraine

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Donald Trump kritisiert Joe Biden für seine Ukraine-Politik kurz vor seinem Amtsantritt.

US-Präsident Donald Trump wird im Kampf ums Weisse Haus von dem Demokraten Biden herausgefordert. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Trump kritisierte Biden für die Entscheidung, der Ukraine Angriffe mit westlichen Waffen auf russischem Gebiet zu erlauben. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat die Entscheidung des amtierenden Präsidenten Joe Biden als «sehr dumm» verurteilt, der Ukraine Angriffe mit weitreichenden westlichen Waffen auf russischem Staatsgebiet zu erlauben.

«Ich denke, das hätte man nicht zulassen dürfen (...) und schon gar nicht wenige Wochen vor meinem Amtsantritt», sagte der Republikaner vor Journalisten in Florida. Die Entscheidung Bidens sei ein «grosser Fehler».

Trump schloss nicht aus, den Beschluss nach seinem Amtsantritt Ende Januar rückgängig zu machen. Der Demokrat Biden hatte Kiew im November zur Abwehr des russischen Angriffskriegs genehmigt, mit ATACMS-Raketen Ziele in Russland anzugreifen.

Ausweichende Antworten und unklare Pläne

Trump drängte erneut darauf, dass Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine schnell beendet werden müsse. Er nannte aber keine Details, wie er sich das genau vorstellt. Auf die Frage, ob er bereits mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen habe, antwortete er nicht.

Auch auf die Frage, ob die Ukraine Territorium an Russland abtreten sollte, gab er keine klare Antwort. «Nun, ich werde es Ihnen nach meinem ersten Treffen mitteilen», sagte er. Es blieb unklar, was er damit genau meinte.

Der 78-Jährige fügte wohl mit Blick auf von Russland angegriffenes Gebiet in der Ukraine hinzu: «Wenn man sich anschaut, was dort passiert ist, ich meine, es gibt Städte, da steht kein einziges Gebäude mehr.» Die Menschen könnten nicht in diese Städte zurückkehren. «Dort gibt es nichts mehr. Es sind nur Trümmer, genau wie wenn ich ein Gebäude in Manhattan abgerissen habe.»

Keine Einladung für Selenskyj

Trump sagte weiter, dass er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zu seiner Amtseinführung am 20. Januar eingeladen habe. «Wenn er kommen möchte, würde ich ihn gerne dabei haben», sagte Trump bei seiner ersten Pressekonferenz seit dem Wahlsieg Anfang November in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. «Eingeladen habe ich ihn nicht», betonte er.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte zuvor mitgeteilt, dass Trump Chinas Staatschef Xi Jinping zu seiner Vereidigung als US-Präsident eingeladen habe.

Auf die Frage, welche ausländischen Staats- und Regierungschef er noch eingeladen habe, sagte Trump: «Die rufen mich an und ich treffe einige von ihnen».

Kommentare

User #4670 (nicht angemeldet)

Mitch McConnell oder dies was man in der Schweiz nennen würde "einer des Banners vom Fähnchen der sieben Aufrechten" hat klar und deutlich gemacht, dass er sein Vermächtnis festigen möchte, indem er die Partei dazu drängt, die Rolle der USA als globale Führungsmacht nicht nur zu erkennen, sondern wieder zu stärken. Er ist dafür das die Ukraine erste Priorität hat und militärisch zu 200% Prozent unterstützt werden muss und auf gar keinen Fall fallen darf. Er schreibt, dass Trump „zweifellos von einigen hören wird, dass er einem einzigen Kriegsschauplatz den Vorzug geben und die US-Interessen und -Verpflichtungen anderswo zurückstufen sollte“, unter anderem indem er Asien auf Kosten der Interessen in Europa und dem Nahen Osten aufwertet. Aber wenn „die Vereinigten Staaten sich weiter zurückziehen, werden ihre Feinde nur zu gern bereit sein, die Lücke zu füllen.“ Ein russischer Sieg würde nicht nur den Interessen der Vereinigten Staaten an der europäischen Sicherheit schaden und den militärischen Bedarf der USA in Europa erhöhen; er würde auch die Bedrohungen durch China, den Iran und Nordkorea verschärfen“, sagt McConnell.

User #4670 (nicht angemeldet)

Die Einschätzungen von Timothy Snyder zum Ukraine-Krieg lassen aufhorchen. Wenn der Westen bei der militärischen Unterstützung des Opfers weiter zögere, drohe uns ein böses Erwachen. Der Osteuropa-Experte begründet auf überzeugende Weise, warum der demokratische Westen mit seiner zu zögerlichen Ukraine-Unterstützung auf eine Katastrophe zusteuert. Er findet klare Worte für das Versagen des langjährigen «Weltpolizisten» Amerika. Timothy Snyder Amerikanischer Hystoriker

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