Trump muss um Mehrheit für seinen Richter-Vorschlag bangen

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USA,

Donald Trump muss nach dem Tod der Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg um die Unterstützung des Senats für eine rasche Neubesetzung bangen.

Ruth Bader-Ginsburg
Ruth Bader-Ginsburg hat viele junge Fans. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump muss um die Unterstützung im Senat für die Richter-Nachfolge-Wahl bangen.
  • Zwei republikanische Senatorinnen gegen Votum über Ginsburg-Nachfolge vor Wahl.

US-Präsident Donald Trump muss nach dem Tod der Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg um die notwendige Unterstützung des Senats für eine rasche Neubesetzung am Obersten Gericht bangen. Zwei republikanische Senatorinnen gegen Votum über Ginsburg-Nachfolge vor Wahl.

Am Sonntag sprach sich eine zweite Senatorin von Trumps Republikanern gegen eine Abstimmung über die Ginsburg-Nachfolge noch vor der in rund sechs Wochen anstehenden Präsidentschaftswahl aus. Die Verfassungsrichter werden zwar vom Präsidenten nominiert, doch muss der Senat zustimmen.

Senate Health Lisa Murkowski
US-Senatorin Lisa Murkowski. - Keystone

Sie werde kein Senatsvotum über die Nachfolgerin oder den Nachfolger Ginsburgs «so kurz vor der Wahl» unterstützen, erklärte die Senatorin Lisa Murkowski aus dem Bundesstaat Alaska. Zuvor hatte sich bereits die republikanische Senatorin Susan Collins aus Maine gegen das von Trump gewünschte schnelle Votum gestellt. Beide Senatorinnen gehören dem moderaten Parteiflügel an.

Angesichts der nur knappen Senatsmehrheit der Republikaner bedeuten die Erklärungen von Murkowski und Collins, dass Trump bei nur zwei weiteren republikanischen Abweichlern die rasche Neubesetzung am Supreme Court voraussichtlich nicht durchsetzen könnte.

Joe Biden appelliert an den Senat

Der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Joe Biden appellierte eindringlich an den Senat, nicht bereits vor der Wahl über die Ginsburg-Nachfolge abzustimmen. Das Vorhaben Trumps, den vakanten Posten möglichst schnell zu besetzen, kritisierte der Demokrat als «Machtmissbrauch» und Akt «roher politischer Macht».

Wahlkampf  USA - Biden
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat und ehemaliger US-Vizepräsident, spricht im historischen Museum «National Constitution Center». Foto: Carolyn Kaster - dpa

«Wenn ich die Wahl gewinne, sollte Präsident Trumps Nominierung zurückgezogen werden», forderte Biden in einer Rede in Philadelphia. Der frühere Vizepräsident liegt in den Umfragen derzeit vor Trump.

Nachfolge-Wahl mit höchster politischer Brisanz

Die Besetzung des obersten Gerichts ist in den USA von höchster politischer Brisanz. Wegen der starken Polarisierung des Landes hat der Supreme Court häufig in Schlüsselfragen - von der Abtreibung über den Waffenbesitz bis zur Todesstrafe - das letzte Wort.

Zudem werden die Verfassungsrichter auf Lebenszeit ernannt, womit ihre Nominierung durch den Präsidenten potenziell Auswirkungen für Jahrzehnte hat. Trump hat in seiner Amtszeit bereits zwei konservative Richter an den Supreme Court ernannt und damit ein Übergewicht der Konservativen im neunköpfigen Richterkollegium hergestellt. Durch einen weiteren Konservativen könnte dieses Übergewicht für lange Zeit zementiert werden.

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