Trump-Sohn gibt angeblichen Namen von Ukraine-Informanten preis

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USA,

Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat die mutmassliche Identität des Informanten verbreitet, der die Ukraine-Affäre ins Rollen gebracht hatte.

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Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump: Donald Trump Junior - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump Jr. hat den angeblichen Namen eines Whistleblowers bekannt gegeben.
  • Der Informant hatte die Ukraine-Affäre ins Rollen gebracht.

Demnach handelt es sich um einen Analysten des Auslandsgeheimdienstes CIA. Das geht aus der Twitter-Botschaft von Donald Trump Junior vom Mittwoch hervor. Die Nachrichtenagentur AFP verfügt über keine eigenen Informationen zur Identität des Informanten und veröffentlicht dessen Namen nicht.

Der von dem Trump-Sohn genannte Name kursiert bereits seit Wochen im Internet. Durch den Tweet von Donald Trump Junior wurde der Name nun erstmals aus dem unmittelbaren Umkreis des Präsidenten öffentlich verbreitet. In den US-Behörden gelten strikte Regeln, um die Identität von sogenannten Whistleblowern zu schütze. Diese können über die dafür vorgesehenen offiziellen Kanäle über interne Missstände berichten.

Regierungsmitarbeiter und Familie in Gefahr

Der Anwalt Andrew Bakaj, der den Ukraine-Informanten vertritt, wollte sich nicht dazu äussern. Er sagte jedoch, dass der genannte Regierungsmitarbeiter und dessen Familie durch die Namensnennung in Gefahr gebracht würden. Bakaj hatte bereits in den vergangenen Wochen «ernsthafte Sorgen» um die Sicherheit seines Mandanten bekundet.

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US-Präsident Donald Trump am O'Hare International Airport in Chicago, USA. - keystone

Trump versucht seit Wochen, die Glaubwürdigkeit des Informanten zu zerstören. Er unterstellt dem Regierungsmitarbeiter parteipolitische Motive. «Es gibt keinen Whistleblower.

Es gibt jemanden mit einer Agenda gegen Donald Trump», schrieb der Präsident erst am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Trump hatte zuvor bereits ein Treffen mit dem Informanten verlangt.

Informant soll Gespräch verzerrt haben

Der Whistleblower hatte intern Alarm über ein Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj vom 25. Juli geschlagen, das im Zentrum der Affäre steht. Der Präsident habe darin «die Einmischung eines anderen Landes in die US-Wahl 2020» erbeten, hiess es in seiner Beschwerde. Der Informant hatte das Telefonat zwar nicht selbst verfolgt, war darüber aber von anderen Regierungsmitarbeitern informiert worden.

Trump wirft dem Informanten vor, den Inhalt des Gesprächs verzerrt zu haben. Nach den Worten des US-Präsidenten soll es es sich um ein «perfektes» Telefonat ohne anrüchigen Inhalt gehandelt haben.

Donald Trump Selenskyj
Für Selenskyj erwärmte sich Trump weniger – und drohte gar, Waffenlieferungen an die Ukraine zurückzuhalten. - dpa-infocom GmbH

Ein vom Weissen Haus veröffentlichtes Protokoll des Gesprächs bestätigte allerdings, dass die Angaben des Informanten zutreffen. Dies obwohl es sich bei dem Protokoll nur um eine grobe Wiedergabe des Gesprächs handelt.

Demnach drängte Trump den ukrainischen Staatschef zu Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden. Zudem soll er um Informationen um dessen früher für eine ukrainische Gasfirma tätigen Sohn Hunter gedrängt haben. Trumps durch keinerlei Belege gestützter Verdacht lautet: Der potenzieller Herausforderer bei der Wahl 2020 habe in seinem früheren Amt als US-Vizepräsident seinen Sohn vor ukrainischen Korruptionsermittlungen geschützt.

Ermittlungen zu Verschwörungstheorie gefordert

Auch forderte der US-Präsident von Selenskyj Ermittlungen zu einer – ebenfalls durch nichts belegten – Verschwörungstheorie. Nach dieser soll die Ukraine den US-Demokraten bei der US-Wahl 2016 geholfen haben. Die Beschwerde des Whistleblowers veranlasste die Demokraten Ende September dazu, im von ihnen kontrollierten Repräsentantenhaus eine Untersuchung einzuleiten. Diese könnte zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen Trump führen.

Dieses Verfahren würde dann aber im Senat stattfinden. Da diese Kammer von Trumps Republikanern dominiert wird, gilt seine Absetzung als unwahrscheinlich.

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