Trump: USA haben Nordkorea nichts für Freilassung Warmbiers gezahlt
Die USA haben nach den Worten von Präsident Donald Trump kein Geld für die Freilassung des Studenten Otto Warmbier gezahlt, der in nordkoreanischer Haft ins Koma gefallen und nach seiner Rückkehr in die USA gestorben war.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident weist Bericht über Verpflichtung zu Millionen-Zahlung zurück.
«Nordkorea ist für Otto Warmbier kein Geld gezahlt worden, keine zwei Millionen Dollar, nichts anderes», erklärte Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Die Zeitung «Washington Post» hatte am Donnerstag unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle berichtet, ein US-Vertreter habe sich schriftlich zur Übernahme der Kosten von zwei Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) für die medizinische Behandlung Warmbiers verpflichtet. Der US-Gesandte habe die Verpflichtung auf Anweisung Trumps unterschrieben, bevor er Warmbier 2017 von Pjöngjang zurück in die USA bringen durfte. Ob die Rechnung jemals bezahlt worden sei, sei unklar, hiess es in dem Bericht.
Warmbier war während einer Nordkorea-Reise Anfang 2016 wegen des angeblichen Diebstahls eines Propaganda-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. In nordkoreanischer Haft fiel er unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde schliesslich von Nordkorea freigelassen. Wenige Tage nach seinem Rücktransport in die USA im Juni 2017 starb Warmbier. Ein US-Gericht kam zu dem Schluss, dass der 22-Jährige in Nordkorea gefoltert worden war. Pjöngjang bestritt jegliche Misshandlung Warmbiers.
Im Zusammenhang mit dem Fall Warmbier veröffentlichte Trump am Freitag ein Zitat, das von einem namentlich nicht genannten «US-Chefunterhändler» für Geiselnahmen stammen soll. Darin wird der Präsident als «grösster Geiselunterhändler in der Geschichte der USA» bezeichnet. «20 Geiseln, viele unter unmöglichen Umständen, sind in den vergangenen zwei Jahren freigelassen worden. Kein Geld wurde gezahlt.»
Nach dem Gipfeltreffen in Hanoi im Februar hatte Trump den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Schutz genommen und damit für Empörung gesorgt. Der US-Präsident hatte nach eigenen Angaben mit Kim über Warmbier gesprochen. Kim «sagt mir, dass er nichts darüber wusste, und ich nehme ihn beim Wort», erklärte der US-Präsident. Vertreter der Demokraten und die Eltern Warmbiers kritisierten Trumps Parteinahme für Kim scharf.