Was passiert, wenn Trump und Harris bei den US-Wahlen auf Gleichstand sind? Für dieses Fall hat die Verfassung eine Regelung vorgelegt.
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Ein Fernsehbildschirm zeigt Bilder der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und des republikanischen Präsidentschaftskandidaten und ehemaligen Präsidenten Donald Trump während einer Nachrichtensendung im Seouler Bahnhof in Seoul, Südkorea, Dienstag, 5. November 2024. - keystone

Die US-Wahl könnte in einem unwahrscheinlichen Szenario unentschieden ausgehen. Doch wie würde dann der nächste Präsident bestimmt?

Was passiert bei Gleichstand zwischen Harris und Trump?

Am 5. November wählen die USA ihren nächsten Präsidenten. Derzeit zeichnet sich jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris ab.

Um zu gewinnen, benötigt ein Kandidat daher 270 Wahlleute-Stimmen. Doch was geschieht bei einem 269:269-Gleichstand?

Für diesen Fall hat die US-Verfassung vorgesorgt, wie «Die Presse» berichtet. Die Entscheidung würde dann an das Repräsentantenhaus übergehen.

Republikaner hätten einen Vorteil

Im Repräsentantenhaus hat jeder Bundesstaat eine Stimme. Präsident wird, wer 26 Delegationen für sich gewinnt. Aktuell hätten die Republikaner hier einen Vorteil.

Denn sie kontrollieren 26 Delegationen und die Demokraten 22, wie der «Stern» erklärt. In zwei Staaten herrscht Gleichstand.

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Donald Trump geniesst bei 25 Prozent der Schweizer offenbar ein hohes Ansehen... - keystone

Am Wahltag werden jedoch auch alle Sitze im Repräsentantenhaus neu besetzt.

Vizepräsident wird separat gewählt

Über den Vizepräsidenten würde in diesem Fall der Senat abstimmen. Jeder der 100 Senatoren hätte eine Stimme und wer 51 Stimmen erhält, gewinnt.

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Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, rechts, posiert mit Oprah Winfrey bei einer Wahlkampfkundgebung vor dem Philadelphia Museum of Art, Montag, 4. November 2024, in Philadelphia. - keystone

So könnte theoretisch der Präsident und Vizepräsident verschiedenen Parteien angehören, wie «GMX» erläutert.

Wer denkst du, gewinnt das Rennen um das Weisse Haus?

Die Abstimmungen in beiden Kammern erfolgen unabhängig voneinander.

Historischer Präzedenzfall von 1824

Wie «Die Presse» berichtet, gab es bisher nur einmal einen ähnlichen Fall: 1824 erreichte kein Kandidat die nötige Mehrheit.

Das Repräsentantenhaus wählte daraufhin John Quincy Adams zum Präsidenten. Doch auch 2024 ist ein Gleichstand nicht völlig ausgeschlossen.

Gewinnt Harris bestimmte Swing States im Nordosten und Trump jene im Süden, könnte es 269:269 stehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch äusserst gering.

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