Türkei und Ägypten setzen im Nahostkonflikt auf mehr Zusammenarbeit
«Wir werden daran arbeiten, Spannungen in Jerusalem zu vermeiden», sagte Mevlüt Cavusoglu am Samstag bei einem seltenen Besuch in Kairo.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei und Ägypten arbeiten daran, ihre Beziehungen «zu normalisieren».
- Damit wollen sie «für Stabilität und Frieden in unserer Region» sorgen.
Die Türkei und Ägypten wollen ihre Wiederannäherung dazu nutzen, die angespannte Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten vor dem Fastenmonat Ramadan zu beruhigen. «Wir werden daran arbeiten, Spannungen in Jerusalem zu vermeiden», sagte Mevlüt Cavusoglu am Samstag bei einem seltenen Besuch in Kairo. Beide Länder wollen demnach dafür wieder enger zusammenarbeiten. «Es ist wichtig, dass sich unsere Beziehungen normalisieren – für Stabilität und Frieden in unserer Region.»
Die Beziehungen zwischen Kairo und Ankara lagen jahrelang auf Eis. Der politische Streit zwischen beiden Ländern war 2013 eskaliert, nachdem die türkische Regierung die Absetzung des damaligen islamistischen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee wiederholt als illegitimen «Militärputsch» bezeichnet hatte. Auch die Botschafter wurden abgezogen.
Treffen zwischen Präsidenten geplant
Inzwischen nähern sich beide Länder aber wieder an. Ägyptens Aussenminister Samih Schukri hatte im Februar nach den verheerenden Erdbeben bereits die Türkei besucht. Cavusoglu sagte am Samstag, auch ein Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi sei in Vorbereitung. Es soll demnach nach der türkischen Parlamentswahl am 14. Mai stattfinden.
In Israel und den Palästinensergebieten ist die Sicherheitslage seit längerem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 85 Palästinenser ums Leben – etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in der kommenden Woche beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.