Türkei und Russland fordern Waffenruhe in Libyen
Die Türkei und Russland haben am Mittwoch zu einer Waffenruhe im nordafrikanischen Krisenstaat Libyen aufgerufen. Am Sonntag soll die Feuerpause starten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei und Russland fordern Waffenruhe im Krisenstaat Libyen.
- Erdogan und Putin einigen sich auf eine Feuerpause ab Sonntag.
Die Feuerpause solle um Mitternacht in der Nacht zum Sonntag in Kraft treten, sagte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu. Darauf hätten sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Kreml-Chef Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Istanbul verständigt.
International anerkannte Regierung unter Druck
In Libyen gerät die international anerkannte Regierung in Tripolis zunehmend unter Druck. Schuld daran ist der abtrünnige General Chalifa Haftar und die Gebietsgewinne dessen Truppen. Haftars Streitkräfte hatten am Montag die strategisch wichtige Küstenstadt Sirte eingenommen. Haftar wird unter anderem von Russland, Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.
Die Türkei entsandte wiederum Soldaten zur Unterstützung der Regierung in Tripolis. Bislang wurden nach Angaben Ankaras 35 Soldaten in Libyen stationiert. Das Vorgehen der Türkei wurde von mehreren Ländern scharf kritisiert.
Europa fordert Ende der militärischen Unterstützung
Einige europäische Länder und die EU forderten am Dienstag nachdrücklich ein Ende der militärischen Unterstützung. Die Konfliktparteien sollen nicht mehr durch ausländische Mächte unterstützt werden.
Anlass des Treffens zwischen Erdogan Putin war die feierliche Einweihung der neuen Gaspipeline Turkstream. Diese soll die Türkei und Europa unter Umgehung der Ukraine mit russischem Erdgas versorgen.