Im Kampf um die kirchliche Loslösung weist die Ukraine Russland in die Schranken: es verweigert einem russischen Kirchlichen die Einreise.
Der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios (r.), verabschiedet Petro Poroschenko (l.), Präsident der Ukraine, nach ihrem Treffen in Istanbul.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko (l.) macht Ernst. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Kirchenvertreter dürfen nicht mehr in die Ukraine einreisen.
  • Damit will Kiew die Errichtung einer eigenen orthodoxen Kirche erzwingen.
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Die Ukraine verschärft den Ton im Ringen um eine kirchliche Loslösung von Moskau. Sie weitete ihre Einreiseverbote nun auf Kirchenvertreter aus. Nach Berichten russischer Medien vom Samstag durfte der Rektor der Moskauer Theologischen Akademie, Erzbischof Ambrose, nicht in die Ukraine einreisen. Er habe die Grenze nicht passieren dürfen. Das Verbot gelte bis mindestens bis 2021, hiess es unter Berufung auf Angaben der Kirche.

Die Ukraine will eine eigenständige orthodoxe Kirche schaffen. Vor einer Woche vereinbarten Präsident Petro Poroschenko und der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios, eine Zusammenarbeit in dieser Frage. Russland wehrt sich dagegen und warnt vor einer Spaltung der orthodoxen Kirche.

Hauptproblem bei der Neugründung ist, dass in der Ex-Sowjetrepublik Ukraine drei orthodoxe Kirchen nebeneinander bestehen. Die moskautreue Kirche ist die grösste von ihnen, die beiden anderen sehen sich bereits als Nationalkirchen. Eine Vereinigung dürfte noch lange dauern. Poroschenko treibt die Kirchenfrage voran, weil er auf Wählerstimmen bei der Präsidentenwahl im März 2019 hofft.

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