Brexit: Umfrage zeigt Sorge und Wut vieler Briten
Der Brexit schlägt dem britischen Volk auf die Gesundheit. Umfragen zeigen, wie sehr das Chaos um den EU-Austritt den Briten zu schaffen macht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Umfrage ergab, dass der EU-Austritt fast 40 Prozent aller Briten wütend stimmt.
- Brexit-Befürworter und -Gegner berichten beide von einem Gefühl der Machtlosigkeit.
Der Brexit hat einer Umfrage zufolge Auswirkungen auf die Gesundheit vieler Briten. Laut einer Umfrage gaben 43 Prozent der Befragten an, im vergangenen Jahr ein Gefühl von Machtlosigkeit verspürt zu haben. Die am Freitag veröffentlichte Umfrage war im Auftrag der Mental Health Foundation (MHF) durchgeführt worden.
39 Prozent waren wütend und 38 Prozent besorgt wegen des Austritts ihres Landes aus der Europäischen Union. 17 Prozent berichteten, er verursache bei ihnen ein «hohes Stresslevel».
Rund 26 Prozent gaben an, im zurückliegenden Jahr durch den EU-Austritt keine Veränderung verspürt zu haben. Lediglich neun Prozent stimmte er hoffnungsvoll, drei Prozent froh und zwei Prozent zuversichtlich.
Brexit-Gegner und -Befürworter fühlen sich gleichermassen machtlos
Beim Brexit-Referendum 2016 hatten 52 Prozent der Briten für den EU-Austritt gestimmt und 48 Prozent dagegen. Das Angstgefühl unter den Austritts-Gegnern in der Umfrage drei Mal so hoch gewesen sei wie unter den Befürwortern. Beim Gefühl der Machtlosigkeit sei aber bei beiden Lagern praktisch kein Unterschied zu sehen. Dies sagte der MHF-Chef Mark Rowland der Nachrichtenagentur AFP.
Geografisch zeigte sich in der Umfrage zudem: Je näher die Menschen an London wohnen, desto besorgter sind sie. «Und das trotz der Tatsache, dass sich der Brexit wahrscheinlich weniger stark auf die städtischen Gegenden auswirken wird», sagte Rowland.
Für die YouGov-Umfrage wurden zwischen dem 12. und 13. März insgesamt 1823 erwachsene Briten befragt.