United States Military Academy: Donald Trump gibt sich bei Rede zahm
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hielt eine Rede an der United States Military Academy in West Point.
- Dabei verzichete er auf jegliche Kontroversen mit dem Militär einzugehen.
Donald Trump hielt seine Rede vor mehr als 1100 Offiziersanwärtern der United States Military Academy West Point. Er bezeichnete die USA als das «grossartigste Land in der Geschichte der Menschheit».
Er ging dabei aber nicht auf derzeitigen Anti-Rassismus-Proteste im Land ein. Auch seine Spannungen mit der Militärführung über seinen angedrohten Militäreinsatz gegen die Proteste erwähnte er nur am Rande.
Ausdrücklich lobte Trump den Einsatz des Militärs im früheren Kampf für die Bürgerrechte der Schwarzen. Es habe an «vorderster Front» gestanden, um «die schreckliche Ungerechtigkeit der Rassentrennung zu beenden». Absolventen aus West Point hätten auch den Kampf im Sezessionskrieg gegen die Südstaaten angeführt. Sie seien an der Beendigung des «Übels der Sklaverei» beteiligt gewesen.
Der US-Präsident liess dabei unerwähnt, dass eine Kaserne in West Point immer noch den Namen des führenden Südstaaten-Generals Robert E. Lee trägt. Wenige Tage zuvor hatte er einer möglichen Umbenennung von nach Südstaaten-Generälen benannten Militärbasen eine kategorische Absage erteilt.
United States Military Academy wegen Corona geschlossen
Trump hielt die Rede zur Abschlussfeier der United States Military Academy auf eigenen Wunsch. Die United States Military Academy war nämlich wegen der Pandemie geschlossen worden.
Alleine wegen seines Auftritts wurden die Militäranwärter aber zurückbeordert und mussten sich einer zweiwöchigen Quarantäne- und Testphase unterziehen. Beim Einzug trugen sie Masken, während der US-Präsident wie gewöhnlich ohne Mundschutz auftrat.
Trumps Rede erfolgte inmitten von Spannungen mit der Militärführung wegen seines Umgangs mit den derzeitigen Anti-Rassismus-Protesten. Das Pentagon hatte sich von Trumps Drohung mit dem Einsatz der Armee distanziert. Man wies darauf hin, dass dafür die Nationalgarde zuständig sei.
Über die Kontroverse ging der US-Präsident nur indirekt ein. Er sagte dazu lediglich, er danke den «Männern und Frauen unserer Nationalgarde» für deren Einsatz bei: Hurrikans und Naturkatastrophen. Und auch dafür, «Frieden, Sicherheit und die verfassungsmässige Rechtsstaatlichkeit auf unseren Strassen zu gewährleisten».