US-Kongress lehnt von Regierung angebotene Corona-Schnelltests ab
In ungewohnter Einigkeit haben Demokraten und Republikaner im US-Kongress ein Angebot der Regierung von Präsident Donald Trump zurückgewiesen, ihnen für ihre Rückkehr ins Parlament Corona-Schnelltests bereitzustellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seltene Einigkeit von Demokraten und Republikanern bei Nein zu Vorzugsbehandlung.
Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell - normalerweise erbitterte politische Widersacher - versicherten am Samstag in einer gemeinsamen Erklärtung, sie seien «dankbar» für das Angebot des Präsidenten, würden es aber «respektvoll ablehnen».
Die Parlamentarier wollten nicht riskieren, dass die Corona-Tests an wichtigerer Stelle fehlten, erläuterten Pelosi und McConnell. «Der Kongress will die Ressourcen weiter an die Einrichtungen an der Frontlinie schicken, wo sie am schnellsten am meisten Gutes bewirken können», schrieben sie mit Blick auf Krankenhäuser und andere Einrichtungen.
Am Freitag hatte Trumps Regierung angekündigt, tragbare Testgeräte in den Senat zu schicken, um eventuelle Coronavirus-Infektionen festzustellen. McConnell und Pelosi erklärten jedoch, das Parlament werde das übliche Verfahren bei Corona-Tests einhalten, bis «diese schnelleren Technologien in grösserem Umfang verfügbar sind».
Nach einer wegen der Corona-Pandemie verlängerten Sitzungspause sollen sich die hundert US-Senatoren am Montag in Washington versammeln. Trump hatte mit Blick darauf im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, es gebe «enorme Coronavirus-Testkapazitäten in Washington für die Senatoren, die am Montag zum Kapitol zurückkehren».
Die 435 Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses werden nach Pelosis Angaben frühestens in einer Woche ins Parlament zurückkehren. Trump twitterte dazu, die Abgeordneten sollten zurückkehren, täten dies aber nicht «wegen der verrückten Nancy P.».
Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden dort bereits mehr als 1,1 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, etwa 66.000 Infizierte starben.