US-Vizepräsident Pence übernachtet in Irland in Trump-Golfclub
US-Vizepräsident Mike Pence übernachtet während seines derzeitigen Besuchs in Irland in einem der Golfclubs von Donald Trump - was für Empörung in den Reihen der US-Opposition sorgt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kosten zahlt der Steuerzahler - US-Demokraten empört.
Marc Short, der Stabschef des Vizepräsidenten, sagte am Dienstag zu der Kritik, der Club sei auf «Vorschlag», nicht auf «Anweisung» des Präsidenten für die Übernachtungen ausgewählt worden.
Laut Short sind die zwei Nächte im Trump International Golf Links & Hotel im westirischen Doonbeg für den Vizepräsidenten nicht kostenlos. Wie bei allen offiziellen Reisen des Vizepräsidenten werden die Kosten also aus der Staatskasse bestritten. Pence war am Montag in Irland eingetroffen und traf dort am Dienstag in Dublin unter anderen Regierungschef Leo Varadkar.
Short fügte jedoch hinzu, dass die Übernachtungskosten für die Mutter und Schwester des Vizepräsidenten - die ihn in Irland begleiten - von Pence privat bestritten würden.
Doonbeg liegt rund 300 Kilometer entfernt von Dublin. Pence hatte also von dort für seine Termine in der irischen Hauptstadt eine weite Anreise. Als einen der Gründe, warum der Club dennoch ausgewählt wurde, führte Short ins Feld, dass Pence in dem Dorf familiäre Wurzeln habe. Auch sei der Club dem für die Sicherheit von Präsident und Vizepräsident zuständigen Secret Service von einem früheren Besuch Trumps bereits bekannt gewesen.
Der US-Kongressabgeordnete Ted Lieu von den oppositionellen Demokraten warf Pence gleichwohl «korruptes» Verhalten vor. «Sie haben einen Eid abgelegt, die Verfassung zu schützen» und nicht Donald Trump, schrieb Lieu im Kurzbotschaftendienst Twitter an die Adresse des Vizepräsidenten. Dass Pence Steuerzahlergelder an den Präsidenten durchschleuse, indem er in dessen Resort übernachte, sei «sooooooo korrupt».
Die regelmässige Nutzung von Trumps Privatclubs für Regierungsangelegenheiten sorgt in den USA immer wieder für heftige Kritik. So kündigten die Demokraten im Repräsentantenhaus erst vergangene Woche eine Untersuchung zu Trumps Plan an, den Gipfel der G7-Staatengruppe im kommenden Jahr in einem Trump-Golfclub bei Miami im US-Bundesstaat Florida abzuhalten.
Trump hatte zum Abschluss des diesjährigen G7-Gipfels im französischen Biarritz sein Doral-Resort als «grossartigen Ort» für das nächste Treffen der Staats- und Regierungschefs angepriesen.