USA wollen afghanische Streitkräfte weiter aus der Luft unterstützen
Die Taliban haben in Afghanistan viele Gebiete zurückerobert. Die USA wollen die afghanischen Regierung weiterhin aus der Luft unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Ende Augst läuft der US-Truppenabzug aus Afghanistan.
- Parallel dazu erobern die Taliban Gebiete zurück.
- Die USA haben der afghanischen Regierung nun Luftunterstützung zugesichert.
Ungeachtet ihres derzeit laufenden Truppenabzugs aus Afghanistan wollen die USA die einheimischen Regierungstruppen weiter aus der Luft unterstützen.
«Die Vereinigten Staaten haben die Luftangriffe zur Unterstützung der afghanischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen verstärkt. Wir sind bereit, diese verstärkte Unterstützung in den kommenden Wochen fortzusetzen.» Das sagte der Leiter des Zentralkommandos der US-Armee, Kenneth McKenzie, am Montag vor Journalisten in Kabul.
Er räumte ein, dass der afghanischen Regierung harte Tage bevorstünden. Ein Sieg der radikalislamischen Taliban sei jedoch «nicht unabwendbar», betonte McKenzie. Das US-Militär werde die afghanische Luftwaffe auch nach dem 31. August, wenn alle ausländischen Truppen abgezogen sind, logistisch unterstützen.
Es werde sich zeigen, ob die afghanische Regierung in der Lage sei, das Land gegen die Taliban zu verteidigen. «Ich glaube nicht, dass es ein einfacher Weg sein wird», sagte McKenzie. Er glaube jedoch auch nicht, «dass es zwangsläufig zu einem Bürgerkrieg kommen wird».
Taliban haben grosse Teile von Afghanistan zurückerobert
Die Taliban haben parallel zum fortschreitenden Truppenabzug in den vergangenen Monaten grosse Teile des Landes erobert. Inzwischen kontrolliert die Miliz mehrere Grenzübergänge sowie dutzende Bezirke und hat mehrere Provinzhauptstädte eingekreist.
Wegen der Taliban werden Fluchtbewegungen erwartet. Angesichts dessen haben die USA hundert Millionen Dollar Unterstützung in den Bereichen Migration und Flucht zur Verfügung gestellt.
Die Mittel seien für «unerwartete, dringende Bedürfnisse von Flüchtlingen, Konflikt-Opfern und anderer wegen der Situation in Afghanistan gefährdeter Menschen». Das hiess es in einer Mitteilung des Weissen Hauses. Das Geld soll auch ehemaligen Hilfskräften der US-Truppen vor Ort zugute kommen.