Vaclav-Havel-Preis für russischen Oppositionellen Kara-Mursa
Der Vaclav-Havel-Preis des Europarats geht in diesem Jahr an den inhaftierten russischen Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa.
Es «erfordert heutzutage in Russland unglaublichen Mut, sich gegen die herrschende Macht zu stellen», begründete die parlamentarische Versammlung der Strassburger Länderorganisation am Montag die Wahl. Kara-Mursa war vor kurzem in Russland wegen «Hochverrats» angeklagt worden.
Der bekannte Kreml-Kritiker und ehemalige Journalist war ein Vertrauter des im Jahr 2015 nahe des Kreml ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow und steht auch dem russischen Regierungskritiker Michail Chodorkowski nahe. Kara-Mursa gibt an, wegen seines politischen Engagements bereits zweimal Opfer von Giftanschlägen geworden zu sein. Der 41-Jährige gehört zu den wenigen noch in Russland lebenden prominenten Oppositionellen.
Der 2013 geschaffene und mit 60.000 Euro dotierte Vaclav-Havel-Preis ist nach dem 2011 gestorbenen tschechischen Ex-Präsidenten und früheren Dissidenten Vaclav Havel benannt. 2021 ging die Auszeichnung an die belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa.