Vatikan nimmt Artikel gegen Kindesmissbrauch in Kirchenrecht auf
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ergänzung war seit langem von Pädophilie-Opfern gefordert worden.
- Die Änderungen treten im Dezember in Kraft.
Die katholische Kirche hat am Dienstag explizit einen Artikel gegen Kindesmissbrauch von Priestern ins Kirchenrecht aufgenommen. Papst Franziskus fügte dem kanonischen Recht eine entsprechende Regelung gegen sexuelle Missbrauchsverbrechen an Minderjährigen durch Geistliche hinzu, wie der Vatikan am Dienstag bekannt gab. Die Ergänzung war seit langem von Pädophilie-Opfern gefordert worden.
Der Vatikan präsentierte am Dienstag eine umfassende Überarbeitung eines der sieben Bücher seines kanonischen Rechts von 1983, das die Strafen der katholischen Kirche enthält. Die Änderungen treten im Dezember in Kraft.
Der bisherige Kodex des Kirchenrechts sieht die Bestrafung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker unter der einfachen Überschrift des Verstosses gegen das sechste Gebot der Bibel («Du sollst nicht ehebrechen») vor. Diese Formulierung, die sich auf die Nichteinhaltung des Zölibats bezieht, wurde angesichts der Vielzahl der Pädophilie-Skandale in der katholischen Kirche als veraltet und unklar in Bezug auf das Zivilrecht angesehen.