Verurteilung in Zentralafrikanischer Republik wegen Menschenrechtsverbrechen
In einem historischen Urteil hat ein Sondergericht in der Zentralafrikanischen Republik drei Milizionäre wegen Menschenrechtsverbrechen zu Haftstrafen zwischen 20 Jahren und lebenslänglich verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrjährige Haftstrafen für Massaker an Dorfbewohnern.
Das Gericht befand die drei am Montag der Beteiligung an einem Massaker der bewaffneten Gruppierung 3R schuldig. Dabei waren im Mai 2019 im Nordwesten des Landes 46 Dorfbewohner niedergemetzelt worden.
Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt. In Folge eines Putsches im Jahr 2013 war dort ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Angehörige verschiedener Volksgruppen gegenüberstehen. Der Konflikt dauert bis heute an. Anfang des Jahres befanden sich rund zwei Drittel des Landes in der Hand bewaffneter Gruppierungen.
Das am Montag gefällte Urteil ist das erste des 2015 unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen eingerichteten Sondergerichts aus einheimischen und internationalen Richtern. Angehörige der Opfer begrüssten das Urteil. Justizminister Arnaud Djoubaye Abazene sprach von einem «Triumph der Justiz» und einem «starken Signal gegen die Straflosigkeit».