Viktor Orban wirbt für enge Zusammenarbeit mit der Türkei
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban sprach sich für eine enge Partnerschaft der EU mit der Türkei aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Viktor Orban will eine engere Zusammenarbeit der EU mit der Ankara.
- Der ungarische Präsident ist die Türkei elementar für die Lösung der Flüchtlingskrise.
«Die Stabilität der Türkei ist der Garant für unsere Sicherheit», sagte der ungarische Regierungschef Vitkor Orban am Montag während des Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Budapest. Er verwies dabei auf die Rolle Ankaras bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Europa müsse «um jeden Preis eine strategische Zusammenarbeit» mit der Türkei eingehen, sagte Orban.
Anders als viele seiner EU-Kollegen unterhält der ungarische Regierungschef gute Beziehungen zu Erdogan. Er war einer der ersten Gratulanten nach der Wiederwahl des türkischen Staatschefs im Juni und einer der wenigen europäischen Regierungsvertreter, die zu Erdogans Vereidigung nach Ankara reisten.
Erdogan könne seinen zweitägigen Besuch in Ungarn dazu nutzen, um seinen Kritikern zu zeigen, dass sich «nicht die komplette EU von der Türkei abgewendet hat», sagte der ungarische Wirtschaftsprofessor Tamas Szigetvari. «Es ist angenehm für ihn, ein EU-Land zu besuchen, in dem er nicht wegen der Lage der Menschenrechte und der Demokratie in der Türkei unter Beschuss gerät.»
Der herzliche Empfang für den türkischen Präsidenten steht im Kontrast zu seinem Staatsbesuch in Deutschland Ende September, als die Differenzen im deutsch-türkischen Verhältnis bei den Themen Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit offen zutage getreten waren.