Wahlen in Polen: Kidawa-Blonska zieht Kandidatur zurück
Malgorzata Kidawa-Blonska hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen in Polen zurückgezogen. Ihre Umfragewerte lagen zwischen zwei und vier Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Malgorzata Kidawa-Blonska zog ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen zurück.
- Ihre Umfragewerte in Polen lagen zwischen zwei und vier Prozent.
- Kritiker ihres Lagers hatten ihrem ungeschickten Verhalten die Schuld daran gegeben.
Die Präsidentschaftskandidatin des grössten polnischen Oppositionsbündnisses KO, Malgorzata Kidawa-Blonska, zieht ihre Bewerbung zurück. «Ich nehme an der Präsidentenwahl nicht teil», sagte die liberalkonservative Politikerin am Freitag in Warschau. Zuletzt lagen ihre Umfragewerte bei zwei bis vier Prozent.
Wahl soll am 28. Mai stattfinden
Kritiker des eigenen politischen Lagers hatten ihr vorgeworfen, sie habe mit ihrem ungeschickten Verhalten zu diesen schlechten Werten beigetragen. Ursprünglich sollten die Polen am 10. Mai über ein neues Staatsoberhaupt entscheiden.
Nach wochenlangem Gezerre um den Termin in Zeiten der Corona-Epidemie wurde der Wahltag aber kurzfristig abgesagt. Voraussichtlich soll er nun am 28. Mai nachgeholt werden.
Die nationalkonservative Regierungspartei PiS wollte zunächst unbedingt an dem 10. Mai festhalten. Ihr Kandidat, Amtsinhaber Andrzej Duda, führte in allen Umfragen. Die Opposition verlangte die Verschiebung der Wahl, da wegen der Corona-Epidemie kein Wahlkampf möglich sei.
Kidawa-Blonska rief zum Wahlboykott auf
Kidawa-Blonska hatte einerseits ihre Anhänger aufgefordert, die Wahl zu boykottieren. Andererseits hatte sie aber ihre Kandidatur nicht niedergelegt. Dies war ihr als mangelnde Konsequenz ausgelegt worden.
«Als die Regierenden auf den teuflischen Gedanken kamen, die Wahl mitten in der Pandemie abzuhalten, konnte ich nicht schweigen.» Dies sagte sie am Freitag. Ohne ihren Boykottaufruf hätte die Wahl vermutlich im Mai stattgefunden, so Kidawa-Blonska.
Der Vorstand der Partei Bürgerplattform (PO), die den Kern der Opposition bildet, will im Tagesverlauf über einen neuen Präsidentschaftskandidaten entscheiden. Im Gespräch sind der Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski und der frühere Aussenminister Radoslaw Sikorski.