William: Dublin und London dürfen sich nicht von Geschichte «fesseln» lassen

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Irland,

Der britische Prinz William hat bei einem Besuch in Dublin dafür plädiert, dass Irland und Grossbritannien sich in ihren Beziehungen nicht von der gemeinsamen «problembeladenen Vergangenheit» behindern lassen.

Der britische Prinz William in Dublin (r. Irlands Aussenminister Simon Coveney)
Der britische Prinz William in Dublin (r. Irlands Aussenminister Simon Coveney) - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz hält Rede in Irland zu Beziehungen beider Staaten .

Die Erinnerung an jene, die unter den geschichtlichen Ereignissen gelitten hätten, sei wachzuhalten, sagte William am Mittwoch in einer Rede, an der Irlands Aussenminister Simon Coveney teilnahm. Trotz des verübten Unrechts dürften aber beide Länder nicht von der Vergangenheit «gefesselt» werden.

Ähnliche Worte hatte bereits Königin Elizabeth II. bei ihrem historischen Besuch in Irland im Jahr 2011 gesprochen. Ihr Enkel William hält sich mit seiner Frau Kate zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Irland auf.

Zu Beginn der Visite hatte das Paar einen Kranz am Denkmal zur Erinnerung an die Toten des Unabhängigkeitskriegs gegen Grossbritannien abgelegt. Auf dem Kranz stand: «Mögen wir nie die Lektionen der Geschichte vergessen, während wir weiter zusammen eine hellere Zukunft errichten.»

Bis zum Ende des Unabhängigkeitskriegs 1921 gehörte Irland zum Vereinigten Königreich, seitdem ist die Insel geteilt zwischen der Republik Irland und der britischen Provinz Nordirland. Der spätere rund drei Jahrzehnte dauernde Nordirland-Konflikt endete erst 1997.

Britische royale Besuche in Irland waren lange Zeit undenkbar. Seit dem Besuch von König George V. im Jahr 1911 dauerte es 100 Jahre bis zur Visite von Königin Elizabeth II. Seitdem reisten Vertreter der britischen Königsfamilie dann aber mehrfach nach Irland, dem einzigen Staat, mit dem das Vereinigte Königreich eine Landgrenze teilt.

Der Besuch von William und Kate kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt in den Beziehungen zwischen Grossbritannien und dem EU-Mitglied Irland: Grossbritannien hat die Europäische Union am 31. Januar verlassen, in Nordirland wurde die politische Blockade nach drei Jahren durch Bildung einer neuen Regionalregierung überwunden. Und in Irland errang die republikanische Sinn-Fein-Partei, die ein vereintes Irland mit der britischen Provinz Nordirland anstrebt, einen historischen Wahlerfolg.

Die Sinn Fein war der einstige politische Flügel der irischen Untergrundarmee IRA, die gewaltsam ein Ende der britischen Herrschaft in Nordirland erreichen wollte. 1979 ermordete die IRA Prinz Williams Urgrossonkel Louis Mountbatten, der als Mentor von Williams Vater Prinz Charles galt. William und Kate nannten ihren zweiten Sohn Louis.

dja

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