Trotz Volks-Nein: Aargauer Regierung kämpft weiter für A1-Ausbau
Die Aargauer Regierung setzt sich weiterhin für den Ausbau der Autobahn A1 ein, trotz des Neins bei der Abstimmung im November.
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Der Regierungsrat des Kantons Aargau will sich weiterhin vehement für den Ausbau der A1 auf sechs Spuren einsetzen. Und er glaubt unverändert an dessen Realisierung – trotz des Neins des Schweizer Stimmvolks zu Autobahn-Ausbauschritt 2023 vom vergangenen November.
Vom Scheitern der eidgenössischen Vorlage seien einzig die darin enthaltenen sechs Ausbauprojekte betroffen, schreibt die Aargauer Regierung in ihrer Antwort auf eine FDP-Interpellation, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Folgen und Notwendigkeit des Projekts
Damit sei das Vorhaben des Sechs-Spurausbaus Aarau Ost-Birrfeld nicht direkt tangiert. Die Regierung weist aber auch mögliche indirekte Folgen des Urnengangs hin: Das Nein stelle «grundsätzlich die Akzeptanz künftiger Ausbauschritte infrage».
Der Ausbau der A1 sei wegen der Verkehrszunahme und deren Funktion als Rückgrat der Schweizer Strasseninfrastruktur notwendig, hält der Regierungsrat in seiner Antwort weiter fest. Er werde sich in Bern mit Nachdruck für das Projekt starkmachen.
Strategisches Entwicklungsprogramm Nationalstrassen
Im Strategischen Entwicklungsprogramm Nationalstrassen ist dem Abschnitt Aarau Ost-Birrfeld dem Realisierungshorizont 2030 zugewiesen. Die FDP regte in ihrer Interpellation ein Vorziehen dieses Ausbaus an: Nach dem Scheitern von sechs Projekten würden doch Bundesgelder frei, mit denen sich dies finanzieren liesse.
Die Aargauer Regierung winkt diesbezüglich ab. Der Bau könne nicht vorgezogen werden, da die Pläne noch nicht so weit seien. «Die fachliche Bearbeitung des Sechs-Spurausbaus Aarau Ost-Birrfeld lässt eine früheste Realisierung bis voraussichtlich 2035 erwarten».
Abstimmung über den Autobahn-Ausbau
Die FDP reichte ihre Interpellation zwei Tage nach der Abstimmung über den Autobahn-Ausbauschritt 2023 ein. Die Vorlage wurde landesweit abgelehnt. Im Kanton Aargau stimmten ihr hingegen 54,3 Prozent der Stimmberechtigten zu.