David Siems (Grüne Uster): Markt reguliert sich nicht von selbst
Das Wichtigste in Kürze
- Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über zwei Vorlagen zum Mietrecht ab.
- David Siems (Grüne) äussert sich zu den Vorlagen, die er ablehnt.
- Die Aufweichung des Mieterschutzes ist keine Lösung für Probleme auf dem Wohnungsmarkt.
1845 brach in Irland wegen der Kartoffelfäule eine Hungersnot aus. Die Regierung entschloss sich damals gegen eine Intervention. Der Markt würde das schon richten.
Vier Jahre später waren zwölf Prozent der irischen Bevölkerung verhungert und doppelt so viele nach Amerika geflüchtet. Seit damals sind 180 Jahre vergangen, doch die Bevölkerungszahl Irlands hat sich bis heute nicht von diesem Aderlass erholt.
Wer leben will, muss essen. Wer leben will, braucht ein Dach über dem Kopf. Wer diese Dinge bereitstellen kann, kann darum bei einem knappen Angebot jeden Preis verlangen und mit den Leuten machen, was er will.
«Mehr Markt» ist bei solchen existenziellen Dingen nicht die Lösung, sondern das Rezept für ein Desaster.
Probleme lösen sich nicht über Nacht
Darum stimmen Sie am 24. November bitte um Himmels Willen 2x Nein zur nächsten Aufweichung des Mieterschutzes und Ja zur Initiative Dübendorf für alle.
Wohnst du in einer Wohnung oder in einem Haus?
Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt werden sich deswegen nicht über Nacht in Luft auflösen. Aber es wären drei kleine Schritte in die richtige Richtung.
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Zum Autor: David Siems ist Präsident der Grünen Stadt Dübendorf und Vorstandsmitglied Grüne Bezirk Uster. Der Hausmann hat eine Tochter und lebt in Dübendorf.