Isabelle Steiner (SP Köniz): «Neugestaltung ist dringend notwendig»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Köniz,

Das Könizer Gemeindeparlament bespricht am 12. Februar die Neugestaltung Morillon Sandrain. Isabelle Steiner (SP) begrüsst die geplanten Änderungen.

Isabelle Steiner SP
Isabelle Steiner ist für die SP im Könizer Gemeindeparlament tätig. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Könizer Parlament bespricht am 12. Februar 2024 die Neugestaltung Morillon-Sandrain.
  • Für das Projekt soll ein Kredit in Höhe von 3,4 Millionen Franken genehmigt werden.
  • Isabelle Steiner (SP) begrüsst die Neugestaltung, diese sei «dringend notwendig».

Der Kredit zur Neugestaltung Morillon-Sandrain ist am 12. Februar 2024 im Könizer Gemeindeparlament Thema. Das Projekt findet breite Unterstützung – Monika Röthlisberger (Grüne), Matthias Müller (EVP) und Dominic Amacher (FDP) sprechen sich allesamt dafür aus. Isabelle Steiner (SP) begrüsst insbesondere die Verbesserungen für den Veloverkehr.

Nau.ch: Unterstützen Sie das Projekt «Neugestaltung Morillon-Sandrain»?

Isabelle Steiner: Ja. Die Neugestaltung ist dringend notwendig. Gerade für Velofahrerinnen und Velofahrer gehört der Abschnitt wohl zu den unangenehmsten Strecken in der ganzen Region Bern.

«Achse orientiert sich heute sehr an den Bedürfnissen des Autoverkehrs»

Die Achse orientiert sich heute sehr an den Bedürfnissen des Autoverkehrs und wirkt wie eine Mauer zwischen den Quartieren. Das wird mit den Mitteln einer modernen Verkehrsplanung deutlich verbessert, also Querungsmöglichkeiten, Temporeduktion, moderne Ampeln, Behindertengerechtigkeit und so weiter. Schliesslich bestehen diverse Abhängigkeiten – etwa zur Sanierung der Ortsdurchfahrt Wabern oder der Verlängerung der Tramlinie 9 bis Kleinwabern.

Neugestaltung Morillon-Sandrain
Das Könizer Gemeindeparlament entscheidet am 12. Februar über die Neugestaltung Morillon-Sandrain. - Kanton Bern

Nau.ch: Welche Änderungen begrüssen Sie und mit welchen Punkten sind Sie nicht einverstanden?

Steiner: Das Parlament entscheidet am Montag nur über den Kredit. Hier ist die SP einverstanden und wird diesem Geschäft zustimmen. Zum Projekt selbst hat sich die SP in der Mitwirkung vor allem Punkte angeregt, wie die Strassensanierung in den grösseren Kontext eingebettet werden soll.

Wichtig scheint uns beispielsweise, dass ein übergeordnetes Verkehrskonzept erstellt wird, damit das Verkehrsnetz auch bauliche Entwicklungen in Kleinwabern, beim Bahnhof Wabern, beim Ziegler-Areal und vor allem auf der Morillonmatte auffangen kann. Das scheint uns noch zu wenig ausgearbeitet zu sein.

Köniz
Die Sitzungen des Gemeindeparlaments Köniz finden in der Regel einmal pro Monat im Schloss Köniz, Rossstall, statt. - Gemeinde Köniz

Nau.ch: Wie fügen sich die Kosten in Höhe von rund 3,4 Millionen Franken ins Budget der Gemeinde Köniz ein?

Steiner: Die Sanierung ist dringend nötig und gehört zum Grundauftrag der Gemeinde. Die Kosten sind deshalb gerechtfertigt und finanzpolitisch vertretbar. Köniz bezahlt im Übrigen lediglich 6 Prozent der Gesamtkosten des Projekts – den Rest der Gesamtkosten von 60 Millionen Franken bezahlen die Projektpartner, wie Kanton, Stadt oder Bernmobil.

Nau.ch: Mit welchen Einschränkungen müssen die Anwohnenden während der Bauphase rechnen?

«Ortsteil Wabern wird mit einer mehrjährigen Grossbaustelle rechnen müssen»

Steiner: Die Organisation der Bauarbeiten liegt in der Verantwortung der Bauherrschaft. Im Parlament wird am Montag nur über den Kredit abgestimmt.

Klar ist aber: Der Ortsteil Wabern wird durch die drei Teilprojekte (SEFT1-3) mit einer mehrjährigen Grossbaustelle rechnen müssen – mit entsprechenden Emissionen, Umleitungen und so weiter. Gerade durch die Umleitungen werden auch andere Quartiere und das Gewerbe unter den Bauarbeiten leiden. In der Mitwirkung haben wir hierzu angeregt, dass Massnahmen geprüft werden, um den Bauplan zu straffen.

Nau.ch: Kritische Stimmen sprechen davon, dass durch den neuen Mischverkehr stadteinwärts Stau droht. Was ist dran an dieser Aussage?

Steiner: Die SP unterstützt die vorgeschlagene Lösung mit dem Mischverkehr stadteinwärts. Dieser hat sich andernorts bewährt. Der Platz auf diesem Abschnitt ist zudem sehr eng.

Neugestaltung Morillon-Sandrain
Die neu vorgesehene Verkehrsführung des Projekts «Neugestaltung Morillon-Sandrain». - Kanton Bern

Gerade die zwingend notwendigen Velostreifen wären mit separaten Tram-Trassees nicht realisierbar. Eine Verkehrsplanung, welche sich ausschliesslich am Komfort des Autoverkehrs orientiert, ist aus Sicht der SP veraltet.

«Tempo 30 hätte Vorteile in Bezug auf Verkehrsfluss, Lärm und Sicherheit»

Nau.ch: Welche Massnahmen sind geplant, um den Verkehr flüssig zu halten?

Steiner: Für die Planung und Umsetzung ist die Gemeinde beziehungsweise die Bauherrschaft zuständig. Aus Sicht der SP liegt hier eine ausgewogene Planung vor. Mit den abgetrennten Velowegen, den Querungsmöglichkeiten für den Fussverkehr und der Priorisierung des Trams werden die nachhaltigen Verkehrsmittel gestärkt.

Als mögliche Verbesserung des Verkehrsflusses hat die SP in der Mitwirkung Tempo 30 auf der gesamten Strecke angeregt. Dies hätte auch Vorteile in Bezug auf Lärm und Sicherheit.

Stimmen Sie der Neugestaltung Morillon-Sandrain zu?

Nau.ch: Wie geht es nach der Parlamentssitzung am 12. Februar weiter?

Steiner: Der Kreditbeschluss ist die Grundlage dafür, dass die Gemeinde Köniz das Projekt gemeinsam mit den Projektpartnern weiterverfolgen kann. Die Realisierung ist gemäss aktuellem Zeitplan für 2028 geplant. Parallel dazu werden die Details des Projektes geklärt – hier hoffen wir, dass die Inputs der SP aus der Mitwirkung noch einfliessen werden.

Die Teilprojekte in Kleinwabern und Wabern starten bereits 2026 und 2027, sind aber nicht Teil dieses Geschäfts.

Zur Person: Isabelle Steiner (35) ist seit 2020 für die SP im Könizer Gemeindeparlament und wohnt in Wabern.

Kommentare

User #3097 (nicht angemeldet)

gut vor allem wenn das Parlament verkleinert wird.

User #4218 (nicht angemeldet)

Wielange ist es her, dass die jetzige Situation mit vielen Staus gebaut wurde? Und jetzt wollen sie dieses Caos noch steigern! Wie einfallslos sind die?

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