FDP zur Neugestaltung Morillon-Sandrain: Sehr komplexes Bauvorhaben
Die FDP Köniz stimmt der Neugestaltung Morillon-Sandrain grundsätzlich zu, sagt Dominic Amacher im Interview. Darüber entschieden wird am 12. Februar 2024.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Könizer Parlament bespricht am 12. Februar 2024 die Neugestaltung Morillon-Sandrain.
- Konkret soll ein Kredit in Höhe von rund 3,4 Millionen Franken genehmigt werden.
- Dominic Amacher (FDP) unterstützt das Projekt im Grundsatz.
Am 12. Februar 2024 entscheidet das Könizer Gemeindeparlament über den Kredit zur Neugestaltung Morillon-Sandrain. Matthias Müller (EVP) hat sich im Interview bereits geäussert. Nun bezieht Dominic Amacher (FDP) zum Projekt Stellung.
Nau.ch: Unterstützen Sie das Projekt «Neugestaltung Morillon-Sandrain»?
Dominic Amacher: Die Fraktion der FDP unterstützt im Grundsatz das Projekt und stimmt aktuell dem Antrag des Gemeinderates einstimmig zu.
«Handelt sich um ein sehr komplexes und unausweichliches Bauvorhaben»
Nau.ch: Welche Änderungen begrüssen Sie und mit welchen Punkten sind Sie nicht einverstanden?
Amacher: Es handelt sich um ein sehr komplexes und unausweichliches Bauvorhaben. Wir haben den Eindruck, dass die Projektierung von langer Hand geplant ist und die Anliegen von den vier Bauherrschaften seriös eingeflossen sind. Alle Verkehrsteilnehmer werden im Projekt berücksichtigt und die Sicherheitsaspekte werden verbessert.
Die Umsetzung erfolgt nach den heutigen Baustandards. Nach unserem Geschmack werden jedoch zu wenig die Vor- und Nachteile für den motorisierten Individualverkehr beschrieben. Es ist nicht abschliessend ersichtlich, welche Konsequenzen es hat, wenn das Tram neu in Stadtrichtung im Mischverkehr integriert ist. Auf welchen Grundlagen die Aussage gemacht wird, dass dank der intelligenten Lichtsignalanlagen die Kapazitäten beibehalten können, ist für uns nicht ganz schlüssig.
Kritisch beurteilen wir auch die Fehleinschätzung im Finanzplan. Wir erwarten vom Gemeinderat und der Verwaltung die entsprechende Analyse und Rückschlüsse für die Zukunft.
Nau.ch: Wie fügen sich die Kosten in Höhe von rund 3,4 Millionen Franken ins Budget der Gemeinde Köniz ein?
Amacher: Gerne verweise ich dazu auf den Parlamentsantrag. Dort sind die Beträge auf die einzelnen Jahre aufgelistet.
Nau.ch: Mit welchen Einschränkungen müssen die Anwohnenden während der Bauphase rechnen?
Amacher: Auch zu dieser Frage verweise ich auf die Parlamentsunterlagen. Solche Projekte sind in der Umsetzung immer komplex. Materiallogistik, Verkehrseinschränkungen und Umleitungen werden dazu gehören. Das ist aber auch normal bei komplexen Baustellen, besonders an solchen exponierten Stellen.
Es wird Intensivbauphasen geben, welche für alle Beteiligten, inklusive den Anwohnenden, zur Herausforderung wird. Für die Umsetzung werden Profis am Werk sein, welche mit diesen Rahmenbedingungen die nötige Erfahrung haben. Es braucht von allen Toleranz, auch wenn die Situation nicht immer einfach sein wird. Ich danke den Anwohnenden deshalb schon heute für ihr Verständnis.
Nau.ch: Kritische Stimmen sprechen davon, dass durch den neuen Mischverkehr stadteinwärts Stau droht. Was ist dran an dieser Aussage?
Amacher: Wie schon erwähnt, werden die Vor- und Nachteile für den motorisierten Individualverkehr momentan zu wenig beschrieben. Die genauen Konsequenzen durch die neue Tram-Führung sind für uns deshalb auch noch nicht ganz ersichtlich.
Nau.ch: Welche Massnahmen sind geplant, um den Verkehr flüssig zu halten?
Amacher: Es sind verschiedene Massnahmen geplant, darunter beispielsweise intelligente Lichtsignalanlagen. Im Moment ist es aber eine Ansage auf Papier.
Nau.ch: Wie geht es nach der Parlamentssitzung am 12. Februar weiter?
Amacher: Bei Annahme werden der Gemeinderat und die Verwaltung hinter die Umsetzung gehen, gemäss den Details im Parlamentsantrag. Die Konsequenzen sind auch im Parlamentsantrag umschrieben.
Zur Person: Dominic Amacher (43) ist seit 2018 für die FDP im Könizer Gemeindeparlament und seit 2021 Fraktionspräsident. Der Geschäftsführer wohnt im Spiegel bei Bern.