Martin Abele (Grüne): Massnahmen mit Vorbildcharakter in Unterlachen
Der Luzerner Grossstadtrat Martin Abele (Grüne) erklärt im Interview, weshalb sich zukünftige Projekte an der Umgestaltung Unterlachen orientieren sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Luzern plant in Unterlachen eine grosse Sanierung.
- Grünen-Stadtrat Martin Abele spricht von Massnahmen mit Vorbildcharakter.
- Im Interview erklärt er, weshalb seine Fraktion den Sonderkredit von elf Mio. unterstützt.
Mit zwei Grossprojekten werden die Gebiete Unterlachen und Industriestrasse einer Verjüngungskur unterzogen. Der Luzerner Stadtrat will diese Gelegenheit für fällige Sanierungen nutzen und die Bereiche gleich attraktiver gestalten.
Der Luzerner Stadtrat berät am 1. Februar deshalb über einen Sonderkredit von 11,4 Millionen Franken, um das Vorhaben zu finanzieren.
Grünen-Stadtrat Martin Abele lobt das Vorhaben im Interview mit Nau.ch und spricht von Massnahmen, die in vielerlei Hinsicht einen Vorbildcharakter hätten.
Nau.ch: Unterstützen Sie das Gesamtprojekt Unterlachen?
Martin Abele: Ja, unsere Fraktion unterstützt das Projekt mit Überzeugung.
«So stellt sich Grüne-Fraktion Gestaltung des Siedlungsraums vor»
Nau.ch: Welche geplanten Massnahmen begrüssen Sie besonders?
Abele: Die vorgeschlagenen Massnahmen haben in vielerlei Hinsicht einen Vorbildcharakter für die zukünftige Verkehrsraumentwicklung, insbesondere weil sie einen starken Akzent auf die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr setzen mit breiteren Trottoirs, breiteren Veloverkehrsverbindungen, Fussgängerschutzinseln auf dem Geissensteinring und so weiter.
Das Partizipationsverfahren, das für die Industriestrasse durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs von der Bevölkerung gewünscht wird. Ausserdem werden weitere Anliegen der Bevölkerung aufgenommen, wie Steigerung der Aufenthaltsqualität, vermehrte Begegnungsmöglichkeiten, Begrünung, mehr Bäume usw. Das Projekt geht in die Richtung, wie sich die Grüne – und Junggrüne-Fraktion die künftige Gestaltung des Siedlungsraums vorstellt.
Nau.ch: Mit welchen Änderungen sind Sie nicht einverstanden?
Abele: Wir begrüssen das Projekt und sind mit den vorgeschlagenen Massnahmen insgesamt einverstanden.
Nau.ch: Geplant sind unter anderem die Einführung einer Tempo-20-Zone und die Streichung von Parkplätzen. Denken Sie, dass dies bei einem allfälligen Referendum wichtige Argumente gegen das Projekt sein könnten?
Abele: Durch die Einführung einer Begegnungszone in der Industriestrasse und durch die teilweise Streichung von Parkplätzen wird eine höhere Aufenthaltsqualität in einem dicht bebauten innerstädtischen Quartier ermöglicht. Alle, die an dicht besiedelten und frequentierten Strassen leben, wissen, wie wichtig der Bedarf nach Aufenthaltsflächen mit hoher Aufenthaltsqualität ist.
Es gibt auch mehr Bäume, was von der Bevölkerung sehr gewünscht wird. In der Umgebung gibt es vier Bushaltestellen, das Gebiet ist also bestens erschlossen. Das Projekt überzeugt, sodass der Abbau der Parkplätze kaum ausreicht, um es in einer allfälligen Abstimmung zu Fall zu bringen.
Nau.ch: Kann sich die Stadt Luzern diese Ausgaben leisten?
Abele: Die Stadt Luzern muss sich diese Ausgaben leisten können. Die Ausgaben sind gut investiert zum Wohl der Bevölkerung.
Zur Person: Martin Abele (60), Grossstadtrat für die Grünen in der Stadt Luzern.