Mehr Tempo bei Sanierung von Lonza-Deponie im Wallis gefordert
Die Deponie Gamsenried bei Brig sei ein chronischer Störfall, hielten die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, die Oberwalliser Gruppe für Umwelt und Verkehr, Pro Natura Oberwallis und der WWF an einer Medienorientierung in Visp fest.
Sie laufe seit Jahrzehnten aus, verschmutze das Grundwasser mit dem äusserst gefährlichen Benzidin und gefährde das Trinkwasser. Eine Sanierung sei deshalb dringlich, Lonza dürfe sich dafür nicht 50 Jahre Zeit lassen.
Der Pharmakonzern müsse bei der Deponie Gamsenried eine ähnliche Performance hinlegen wie bei der Corona-Impfstoffproduktion, fordern die Umweltorganisationen. Es müssten Labor- und Entsorgungskapazitäten vor Ort geschaffen und die Sanierungsarbeiten an mehreren Stellen gleichzeitig angegangen werden. So lasse sich die Deponie innerhalb von 15 Jahren «sicher, einmalig und definitiv» sanieren.
Ende 2018 war im Grundwasser der Deponie Gamsenried die krebserregende Substanz Benzidin nachgewiesen worden. Die Firma Lonza hatte dort zwischen 1918 und 1978 giftige Abfälle deponiert.
Nach Angaben von Lonza entstand das Benzidin vermutlich als Nebenprodukt bei der chemischen Produktion. 2011 wurde die Deponie mit insgesamt rund 1,5 Millionen Kubikmetern chemischen Produktionsrückständen geschlossen.
Ende 2021 hatte die Lonza festgehalten, dass die Sanierung frühestens 2023-2024 beginnen und mehrere Jahrzehnte dauern werde. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) habe diese Dauer zur Kenntnis genommen. Der Konzern hat für die Sanierung 290 Millionen Franken zurückgestellt.