SP-Nationalrätin Ursula Zybach: JA zur Solar-Initiative
Die Berner SP-Nationalrätin Zybach spricht sich für die Berner Solar-Initiative aus. Im Gastbeitrag erklärt sie, warum die Initiative wichtig ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 9. Februar stimmt der Kanton Bern über die Berner Solar-Inititive ab.
- Ursula Zybach spricht im Gastbeitrag über die Initiative, welche sie befürwortet.
- Die Berner Solar-Initiative sei ein wichtiger Fortschritt bei der Energiewende.
- Die Energiewende gelingt, wenn wir alle mitmachen, sagt sie im Gastbeitrag.
Mit Annahme der Solar-Initiative wird ein Ruck durch den Kanton Bern gehen und der Anteil der Strom- und Wärmeproduktion mit Solarenergie wird markant steigen.
Im Kanton Bern hats unzählige Dächer und Fassaden, die für die Produktion von sauberer Solarenergie genutzt werden können.
Damit steigt die Eigenversorgung und die Abhängigkeit von Atomstrom-, Gas- und Ölimporten aus dem Ausland nimmt ab.
Vor mehr als 20 Jahren haben wir uns beim Bau unseres Hauses entschieden, eine thermische Solaranlage auf dem Dach zu bauen. Seitdem erfreuen wir uns über das sonnenerwärmte Warmwasser.
Während mehr als einem halben Jahr kann unsere Heizung jeweils Ferien machen, da wir genügend warmes Wasser haben.
Wir geniessen unsere warme Wohnung oder eine sonnenwarme Dusche nach dem erfrischenden Bad im kühlen Thunersee.
Das Solarpotenzial auf den Dächern der Gebäude im Kanton Bern ist riesig. Mit den gut geeigneten Dachflächen können jährlich bis zu 9300 Gigawattstunden Strom produziert werden. Dies ist dreimal mehr als das AKW Mühleberg pro Jahr produziert hat!
Wir brauchen also nicht neue Solaranlagen auf der grünen Wiese zu bauen, sondern können Infrastrukturen für die Solarenergie nutzen, die bereits zur Verfügung stehen oder neu gebaut werden.
JA zur Berner Solar-Initiative!
Die Berner Solar-Initiative nimmt dies auf, verleiht dem Bau der solaren Strom- und Wärmeproduktion den dringend benötigten Schub, sichert die eigene Stromversorgung im Kanton und der Schweiz und stärkt damit die lokale Wirtschaft.
Mit Annahme der Initiative wird der Anteil Sonnenenergie markant steigen. Energie wird genau dort produziert, wo sie gebraucht wird.
Die Eigenversorgung nimmt zu und die Abhängigkeit von Atomstrom-, Gas- und Ölimporten, welche teilweise aus autokratischen, kriegsführenden Staaten stammen, nimmt ab.
Seit Generationen ist Selbstbestimmung Teil unserer Identität. Es macht deshalb Sinn, dass geeignete Neubauten zwingend Solarenergie produzieren.
In wenigen Jahren wird dies dank der Solar-Initiative eine Selbstverständlichkeit sein.
Solar-Initiative ist wichtiger Schritt zur Energiewende
Wir werden ganz selbstverständlich die geliebte Netflix-Serie, den feinen Espresso und die Fahrt zur Arbeit durch die eigene Stromversorgung geniessen.
Und atmen dabei saubere Luft – denn das Verpesten der Umwelt durch Verbrennungsanlagen war gestern…
Die Berner Solar-Initiative ist keine «Zwängerei», sondern ein wichtiger Fortschritt auf dem Weg zur Energiewende! Wer gegenüber seinen Kindern und Enkel Verantwortung übernimmt, stimmt JA zur Solar-Initiative.
Wichtig: Stichfrage «Volksinitiative» ankreuzen
Der Gegenvorschlag des Grossen Rates zementiert den Stand von heute und kann abgelehnt werden.
Er setzt vollständig auf Freiwilligkeit und verfehlt die dringend benötigte Flächen-Wirkung zur Energiewende.
Unserer Umwelt, unserer Sicherheit und Gesundheit zuliebe brauchen wir jetzt aber mehr als reine Freiwilligkeit, nämlich Verbindlichkeit. Verbindlichkeit bei den privaten Hausbesitzern und den Unternehmungen sowie der öffentlichen Hand, die finanzielle Unterstützung leistet.
Es braucht diesen Schritt, den wir alle zusammen machen müssen. Und es braucht diesen Fortschritt jetzt!
Deshalb ein JA für die Berner Solar-Initiative, ein NEIN beim Gegenvorschlag des Grossen Rates und das Kreuz bei der Stichfrage bei «Volksinitiative».
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Zur Autorin: Ursula Zybach (*1967) ist seit 2023 Berner Nationalrätin für die SP. Sie ist zudem Präsidentin der Spitex Kanton Bern und Mitglied im Vorstand der Spitex Schweiz.