SP TG zu Prämienverbilligungen: «Uns geht es nicht um Umverteilung»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Frauenfeld,

Die steigenden Krankenkassenprämien sind nach wie vor Thema. Wiesmann (SP) äussert sich im Interview zu einer Neubemessung der Prämienverbilligungen im Thurgau.

Sonja Wiesmann SP
Sonja Wiesmann ist Kantonsrätin und Fraktionspräsidentin der SP Thurgau. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Grossen Rat war ein Vorstoss zur Neubemessung der Prämienverbilligungen geplant.
  • Das Anliegen wurde mittlerweile zurückgezogen.
  • Sonja Wiesmann (SP) äussert sich und schlägt vor, wie Versicherte entlastet werden können.

Ein Vorstoss im Grossen Rat des Kantons Thurgau forderte eine Anpassung der Bemessungsgrundlage der Prämienverbilligungen. Dadurch hätten neu mehr Personen von einer Prämienverbilligung profitieren können. In der Zwischenzeit haben die Vorstossenden aber den Rückzug des Vorstosses angekündigt.

Marcel Wittwer (EDU) und Hermann Lei (SVP) haben sich bereits zum Thema geäussert. Als Nächstes spricht Sonja Wiesmann (SP) über das Anliegen. Auch sie kann nicht ganz hinter der Forderung des Vorstosses stehen.

«Uns geht es nicht um Umverteilung, sondern um Entlastung der Versicherten»

Nau.ch: Befürworten Sie die vorgeschlagene Anpassung der Bemessung der Prämienverbilligung?

Sonja Wiesmann: Nein, uns geht es nicht um Umverteilung, sondern um eine grössere Entlastung der Versicherten.

Krankenkassenprämien
Die steigenden Krankenkassenprämien sorgen bei vielen Versicherten für finanzielle Probleme. (Symbolbild) - keystone

Nau.ch: Der Regierungsrat lehnt die Änderung ab. Zwar würden laut ihm durch die Anpassung mehr Personen von einer Verbilligung profitieren, dadurch die Vergünstigung pro Person aber geringer ausfallen. Teilen Sie diese Haltung?

Wiesmann: Nein.

Sollen mehr Personen von Prämienverbilligungen profitieren?

Nau.ch: Gehen Sie von einer grossen Anzahl Personen aus, die durch die Änderung neu oder einen höheren Anspruch auf Prämienverbilligungen erheben könnte?

Wiesmann: Wäre durchaus möglich.

Nau.ch: Am 9. Juni wird über die nationale Prämien-Entlastungs-Initiative abgestimmt. Stimmen Sie dem Anliegen der Volksinitiative zu?

Wiesmann: Mit einem Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative können wir die Belastung der Menschen durch die ständig steigenden Krankenkassenprämien reduzieren.

Prämien-Entlastungs-Initiative
Die Prämien-Entlastungs-Initiative kommt am 9. Juni vors Volk. - keystone

Nau.ch: Sind von Ihnen sonstige Massnahmen geplant, um Haushalte der unteren und mittleren Einkommensschicht zu entlasten?

Wiesmann: Aktuell hat die SP eine Standesinitiative – «Die Zeit ist reif – eine Einheitskrankenkasse im Thurgau» – eingereicht.

Zur Person: Sonja Wiesmann (58) ist Kantonsrätin und SP-Fraktionspräsidentin im Kanton Thurgau. Sie ist Gemeindepräsidentin und wohnt in Wigoltingen.

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Kommentare

Denker-1

So sehr ich bei der 13. AHV bei euch bin liebe SP. KK Prämienverbilligungen mit Steuergeldern ist völlig der falsche Weg. Auf diese Weise werden die KK-Gewinne sanktioniert und die eigentlichen Probleme in unserem KK- und Gesundheitssystem werden sich weiter verschärfen. Politik: Macht endlich Euren Job und reformiert dieses kranke System bei dem nur noch die Falschen profitieren.

User #4634 (nicht angemeldet)

Wäre ja noch schöner, wenn die Armen in die Umverteilung kämen. Wie könnte man sie dann noch vom Intellekt unterscheiden? Wie man in Deutschland sieht, bringt diese Pflästerlipolitik nichts. Ein Umbau ist nötig. Dafür braucht es zuerst mal Pioniere in der Politik. Parteien abschaffen, denn die stellen unsere Politiker, die wir, realistisch gesehen, wählen müssen.

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