Eine Erneuerung des Lehrplans an St. Galler Kantonsschulens sorgt für eine Grundsatzdiskussion, die einige Gemüter zum Brodeln bringt.
Lehrermangel
Ein Klassenzimmer. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine revidierte Fassung des Rahmenlehrplans an Schulen sorgt in St. Gallen für Wirbel.
  • Die SVP ist tatsächlich darüber besorgt, dass Lehrinhalte zu «woke» werden könnten.
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Die revidierte Fassung des Rahmenlehrplans für Kantonsschulen erweckt die Besorgnis der SVP. Sie befürchtet die politische Einflussnahme auf Schüler durch die Einführung von «Natur- und Geschlechteridentitätsschutz» als integralen Bestandteil der Bildung. Das berichtet «FM1 Today».

Fokus auf nachhaltige Bildung sorgt für Kontroverse

So soll Schülern zukünftig beigebracht werden «verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt zu handeln sowie für Wirtschaftlichkeit und eine gerechte Gesellschaft einzustehen, die Menschen aller Geschlechteridentitäten sowie heutiger und zukünftiger Generationen stärkt und gleichzeitig ihre kulturelle Vielfalt respektiert».

Und genau das sei der SVP ein Dorn im Auge. Denn laut Sascha Schmid, Fraktionspräsident der SVP St. Gallen, würde der neu eingeführte «Schutz der Natur» und die «Förderung aller Geschlechteridentitäten» als Teil des Lehrplans zur politischen Indoktrination der Schüler führen.

Findest du die Kritik der SVP berechtigt?

Der Partei gehe es dabei laut «FM1 Today» aber nicht darum, den Klimawandel im Unterricht auszublenden, da es dafür wissenschaftliche Beweise gibt.

Vielmehr lehne die SVP eher die Vermittlung sogenannter «woke Werte» im Lehrplan ab, auch wenn ein Ziel des Unterrichts sein soll, dass Schüler dadurch eine eigene Meinung entwickeln.

Gegenwehr gegen die SVP

Die Vorwürfe der SVP treffen auf entschiedene Gegenwehr von den Verantwortlichen. Von Ideologisierung könne aber keine Rede sein, wie Stefan Kunfermann, Leiter Kommunikation bei der EDK, meint. Dabei gehe es beim besagten Punkt des Lehrplans im Kern um drei Aspekte der Nachhaltigkeit: Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Kunfermann sagt auch weiter, dass Schülerinnen und Schüler durch diese Massnahme lediglich dazu befähigt werden sollen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Die politische Beeinflussung sei dabei nicht das beabsichtigte Ziel.

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