Stadt Zürich: SVPler bezeichnet den Kosovo als «korrupt»
Das Zürcher Stadtparlament will alte Müllfahrzeuge an den Kosovo abgeben. Bei der SVP kommt das nicht gut an – und sie findet deutliche Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Zürich will ausrangierte Müllfahrzeuge an den Kosovo abgeben.
- SVP-Stadtrat Johann Widmer ist dagegen, bezeichnet das Land als «korrupt».
- Das Stadtparlament nahm den Antrag dennoch mit grosser Mehrheit an.
Zürich stellt auf emissionsfreie Abfallautos um – und da werden die alten Müllschlucker nicht mehr gebraucht. Wohin aber damit?
Das Stadtparlament hat sich am Mittwochabend mehrheitlich für eine Abgabe an den Kosovo ausgesprochen. Bei der SVP kam das gar nicht gut an.
Gar als «korrupt» bezeichnete SVP-Stadtrat Johann Widmer den Kosovo und berief sich dabei auf das Aussendepartement (EDA) in Bern.
Zugleich fragte er sich, wieso alte Autos für den Klimaschutz ausgemustert, dann aber anderswo doch weiter eingesetzt würden.
Müllautos fahren künftig durch Pristina
Abgegeben werden sollen die Müllautos für wenig Geld oder gänzlich gratis. Künftig fahren die alten Kehrricht-Fahrzeuge dann in der kosovarischen Hauptstadt Pristina.
Ein örtlicher Politiker habe die Zürcher auf einer Studienreise gefragt, ob das möglich wäre, sagte Erstunterzeichner Flurin Capaul (FDP).
Er verwies zugleich auf die grosse kosovarische Diaspora in Zürich. Die Beziehungen seien stark, es bestehe zudem eine Partnerschaft.
Und: Die Stadtverwaltung der kosovarischen Hauptstadt habe mehrfach darauf hingewiesen, dass der Ausbau der Abfallabfuhr ein wichtiger Pfeiler der Infrastrukturentwicklung sei. So steht es in der Begründung des Antrags.
Angenommen wurde dieser letztlich mit grosser Mehrheit. 101 Stadträte stimmten dafür, nur 12 waren dagegen.