Die Kosten für das HIV-Medikament PrEP werden ab Sommer 2024 von der Krankenkasse übernommen. Bei SVP-Nationalrätin Martina Bircher sorgt dies für Unmut.
Martina Bircher
Martina Bircher ist mit der Massnahme des Bundesrats zur Senkung der HIV-Ansteckungen nicht einverstanden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kosten für das HIV-Medikament PrEP übernimmt ab Sommer 2024 die Krankenkasse.
  • Bei SVP-Nationalrätin Martina Bircher stösst dies auf Unverständnis.
  • Nun reichte sie in Bern einen Vorstoss ein.
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Mit PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) gibt es ein Medikament in Tablettenform, um sich präventiv vor HIV zu schützen. Die sexuell übertragbare Krankheit kann unter anderem über die Schleimhäute übertragen werden. PrEP soll aber bei HIV-negativen Personen eine Ansteckung verhindern.

Bundesrat will HIV-Ansteckungen bis 2030 reduzieren

Um HIV-Ansteckungen bis 2030 einzudämmen, hat der Bundesrat beschlossen, die Kosten für PrEP den Krankenkassen statt den Privatpersonen zu überlassen. Diese Massnahme soll ab Sommer 2024 greifen.

Laut Michael Ganz, dem Geschäftsleiter von «Sexuelle Gesundheit Aargau», ginge es um die Gesundheit der gesamten Bevölkerung. «Jede verhinderte Ansteckung spart auf der anderen Seite auch wieder Kosten und sie verhindert weitere Ansteckungen», erklärt er «ArgoviaToday».

Grosse Chancen, aber noch grössere Risiken?

Die Aargauer SVP-Politikerin Martina Bircher sieht darin eine Problematik: «Damit soll man verleitet werden, ohne Kondom sexuell aktiv zu sein. Dementsprechend ist man von anderen übertragbaren Krankheiten nicht mehr geschützt.», erklärt sie gegenüber «Tele M1».

Jedoch bieten Kondome keinen hundertprozentigen Schutz vor anderen Krankheiten wie Tripper oder Syphilis, wie «Aidshilfe Schweiz» schreibt.

Beim Bundesrat reichte die Nationalrätin nun eine Anfrage ein. «Es ist nicht Sache der Allgemeinheit, diese teure HIV-Pille zu zahlen, damit solche Leute ohne Kondom Sex haben können. Darum soll am besten die Entscheidung wieder rückgängig gemacht werden, sodass die Pille nicht über den Prämienzahler bezahlt wird», begründet sie bei «ArgoviaToday». Wie sich der Bundesrat dazu äussert, bleibt abzuwarten.

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