SVP Wägital stellt sich nach Dolf-Post gegen Kantonalpartei
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP Wägital will ihren Vizepräsidenten Manuel Züger nicht ausschliessen.
- Er habe mit seinem Dolf-Post gar nicht Adolf Hitler gemeint.
- Ausserdem habe die Kantonalpartei kein Recht, eines ihrer Mitglieder rauszuwerfen.
Anfang Dezember geriet die SVP Wägital unrühmlich in die Schlagzeilen. Ihr Vizepräsident Manuel Züger wünschte sich auf Facebook öffentlich einen «neuen Onkel Dolf» für Deutschland. «Völlig daneben» fand das auch Roland Lutz, Präsident der SVP Schwyz. Und kündigte sogleich den Ausschluss von Züger aus der Partei an.
«Meinte anderen Dolf»
Doch dagegen wehrt sich jetzt die SVP Wägital. In einer Medienmitteilung schreibt sie, dass sie nach einem klärenden Gespräch «keine Veranlassung sehe, Manuel Züger aus der Partei auszuschliessen, noch ihn aus seinem Amt als Vizepräsident zu entfernen.»
Der Vorstand der SVP Wägital und Züger würden sich klar und unmissverständlich von jeglicher Nazi-Ideologie distanzieren. Sein Facebook-Kommentar sei missverstanden und für politisch motivierte Störmanöver und mediale Hetze missbraucht worden. Denn Züger hätte dem Vorstand in einem Gespräch erklärt, dass er mit «Onkel Dolf» keineswegs Adolf Hitler meine, sondern «einen gewissen Dolf Sternberger.»
Dolf wer? Adolf Sternberger ist ein 1989 verstorbener deutscher Journalist und Politikwissenschaftler und gilt als einer der Begründer der deutschen Politikwissenschaften. Warum Züger ausgerechnet den wenig bekannten, heimlichen Nazi-Kritiker unter einem Post mit dem Titel «Der Islam gehört zu Deutschland» erwähnen soll, ist nicht klar.
Kantonalpartei darf Züger nicht ausschliessen
Zusätzlich zur Ankündigung, Züger behalten zu wollen, schickt die SVP Wägital gleich noch eine Ansage in Richtung SVP Schwyz. Die Kantonalpartei habe rechtlich gesehen keine Kompetenz, ein einzelnes Mitglied der Ortspartei auszuschliessen. Entsprechende Richtlinien und Kompetenzen liessen «diesbezüglich keinen Spielraum offen».