SVP-Zürich äussert sich zu Juden-Attacke: Linke verlassen Saal
Nach der Messerattacke auf einen Juden erklärt die SVP im Zürcher Kantonsrat, Antisemitismus komme oft aus muslimischen Milieus: Die Linken verlassen den Saal.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der brutalen Messerattacke auf einen Juden in Zürich ringt die Politik um Lösungen.
- Die SVP betont, dass Antisemitismus oftmals aus dem Milieu von Linken und Migranten komme.
- Als Reaktion verlassen SP, Grüne und AL den Zürcher Kantonsratssaal – aus Protest.
In Zürich kam es am Samstagabend bei der Selnaustrasse zu einer Messerattacke auf einen orthodoxen Juden. Der 50-Jährige musste mit zahlreichen Messerstichen ins Spital gebracht werden.
Vor diesem Hintergrund las die SVP im Zürcher Kantonsrat eine Fraktionserklärung vor: Der heutige Antisemitismus in der Schweiz trage meist keine Springerstiefel, so die Erklärung. Bekundungen gegen Judenhass seien heuchlerisch und würden stets mit «einem verschlossenen linken Auge» vorgetragen.
Denn Antisemitismus 2024 komme nicht von rechts, sondern oft vonseiten der antikapitalistischen Linken, die ihren Antisemitismus heuchlerisch als «Israelkritik» kaschiere. Alternativ komme er oftmals aus muslimisch geprägten Migrantenmilieus, erklärt SVP-Fraktionschef Tobias Weidmann. Mit dem «aus dem Ruder laufenden Asylchaos» importiere man teilweise eine «ganz neue Generation an Antisemiten».
Linke verlassen Zürcher Kantonsrat aus Protest
Im Zürcher Kantonsrat löste dieses Plädoyer ein politisches Beben aus: Grüne, SP und AL verliessen den Saal aus Protest.
Wie Grünen-Kantonsrat Thomas Forrer auf X (ehemals Twitter) erklärt, ein «neuer Tiefpunkt». Er wirft der SVP vor, die Linke für die schreckliche Messerattacke verantwortlich zu machen.
Dass die SVP den abscheulichen antisemitischen Angriff für politische Zwecke missbrauche, sei verwerflich: «Die SVP manövriert sich politisch immer mehr in eine dunkle Ecke. Demokratie geht anders.»