Parlament

Zürichs Kampf gegen Unternehmenssteuersenkung

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Zürich,

Der Stadtzürcher Gemeinderat hat sich für ein Referendum gegen die geplante Senkung der Unternehmenssteuer entschieden.

1589 Franken im Monat hat im Schweizer Durchschnittshaushalt das Sparschwein erhalten. (Themenbild)
Der Kantonsrat plant eine Senkung der Unternehmenssteuern. Der Stadtrat und der Gemeinderat von Zürich unterstützen ein Referendum gegen diese Änderung. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Der Stadtzürcher Gemeinderat hat sich mit 65 zu 49 Stimmen für ein Referendum gegen die Unternehmenssteuer-Senkung entschieden. Er folgte damit dem Stadtrat, es wird eine kantonale Abstimmung geben.

Zürich würde mit den geplanten Änderungen 110 Millionen Steuergelder jährlich verlieren, sagte Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne). Die Stadt Zürich sei ein attraktiver Standort für Firmen, eine Steuersenkung brauche es nicht.

tsüri ch
Daniel Leupi (Grüne) ist Finanzdirektor der Stadt Zürich. (Archivbild) - keystone

Die kantonale Vorlage enthält eine Gewinnsteuersenkung für Unternehmen von 7 auf 6 Prozent. Dazu sollten 60 von 100 Franken Gewinnausschüttung versteuert werden. Bisher waren nur 50 Franken steuerpflichtig. Die Mehrheit des Kantonsrats beliess es dabei.

Gemeindereferendum und politische Debatte

Das Referendum war gleich doppelt Thema: Die linken Parteien SP, AL und Grüne sowie zwei EVP-Vertreter brachten einen Beschlussantrag dafür ein. Da es nur ein Gemeindereferendum geben kann, zogen sie diesen zurück.

Tanja Maag (AL) forderte einen «gerechten Anteil» an den Steuergeldern durch die Firmen. Die Stimmbevölkerung solle das letzte Wort haben. Diese zahle auf 100 Prozent des Lohns Steuern, nicht auf 50 Prozent, ergänzte Felix Moser (Grüne).

Die Steuersenkung war schon im Kantonsrat nicht unumstritten. Selbst Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) hatte Mühe damit, weil die Bürgerlichen und die GLP eine vorgesehene Kompensation strichen.. Die linken Parteien und Gewerkschaften sammeln Unterschriften für ein Volksreferendum.

Kritik an der «Polit-Show»

Im Gemeinderat sprach Michael Schmid (FDP) darum von einer «reinen Polit-Show», da das Referendum sowieso zustande kommen werde. Laut Sven Sobernheim (GLP) hätten sich vergangene Steuersenkungen für Unternehmen nicht negativ auf die Stadtzürcher Finanzen ausgewirkt. «Diese Stadt schwimmt im Geld», sagte er.

Kommentare

User #2933 (nicht angemeldet)

Tiefe Unternehmenssteuern führen zu mehr Unternehmensansiedlungen. Mehr Unternehmensansiedlungen führen zu mehr Mietarbeiterzuzug und das führt zu mehr Steuereinnahmen. Hierfür gibt es das Beispiel Zug. Bis das aber auf dem Kantonalen oder Gememeindesteuerkonto ersichtlich ist, vergehen 20 bis 30 Jahre. Der Kanton Zug hat bis heute mindestens 80 Jahre gebraucht, um dahin zu kommen, wo er heute ist.

User #1286 (nicht angemeldet)

Die Grünen wieder.

Weiterlesen

a
211 Interaktionen

Mehr Parlament

aargauer parlament fusionsschritt
1 Interaktionen
US South Korea
22 Interaktionen
2 Interaktionen