Don't be evil war gestern: Google darf jetzt böse sein

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Nach 18 Jahren streicht Google das Firmenmotto «Don't be evil – sei nicht böse». Warum ist unklar. Fakt ist: Google hat mit dem hippen Startup von damals wenig gemeinsam.

Google verabschiedet sich von dem Motto: «Don't be evil.»
Google verabschiedet sich von dem Motto: «Don't be evil.» - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2000 galt bei Google das Motto: «Don't be evil.»
  • Doch dieser Leitspruch ist jetzt offenbar Geschichte. Google gab dazu bisher keinen Kommentar ab.

«Don't be evil.» Das Google-Motto ist weit über die IT-Szene bekannt. Nicht nur, weil es einprägsam ist. Der Suchmaschinen-Betreiber hat sich so auch ganz klar positioniert: «Sei nicht böse.»

Seit Google den Claim lanciert hat, ist viel passiert. Im Jahr 2000 machte Google noch 19,1 Millionen Dollar Umsatz. Heute sind es über 110 Milliarden. Google ist heute mehr als ein Suchmaschinenbetreiber, der Werbung verkauft: Der Mutterkonzern Alphabet entwickelt Roboter-Hunde und selbstfahrende Autos.

Google ist absoluter Platzhirsch bei den Suchmaschinen. In der Schweiz liegt der Marktanteil bei unglaublichen 93 Prozent. Und Tochterunternehmen Youtube schafft es im deutschsprachigen Raum auf stolze 80 Prozent.

Leitspruch verschwunden

Diese Zahlen sind Jenseits von Gut und Böse. Das denkt man möglicherweise auch bei Google. Denn seit Ende April ist das Motto «don't be evil» aus den internen Mitarbeiterhandbüchern verschwunden, berichtet das Online-Portal «Gizmodo». Wie kommt der Sinnenswechsel? Das bleibt das grosse Geheimnis. Gegenüber dem Online-Portal wollte sich Google nicht äussern.

Google sorgt immer wieder mit Aktionen für Schlagzeilen, die wohl manch einer eben doch als «böse» bezeichnen würde. So schnüffelt der Chrome-Browser auf Windows auf dem heimischen Computer herum. Und letzte Woche kam raus, dass Google das US-Militär mit Software für den Drohnenkrieg unterstützt. Also nur eigentlich konsequent, den alten Claim über Board zu werfen.

Übrigens: Wenn Sie dem mächtigen Weltkonzern den Rücken kehren möchten: Hier sind die Alternativen.

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