iMac wird 20 Jahre alt: Der Computer, der Apple gerettet hat

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Genau vor 20 Jahren hat Apple den iMac vorgestellt. Der Computer hat den Konzern wieder in die Gewinnzone gebracht. Und wieder cool gemacht.

Der iMac G3 kam ganz farbig daher.
Der iMac G3 kam ganz farbig daher. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der iMac wurde am 6. Mai 1998 vorgestellt.
  • Dank dem bunten Computer hat Apple den Turnaround geschafft.

Heute kennt Apple jedes Kind. Hierzulande läuft jeder Zweite mit einem iPhone herum. Der Tech-Gigant ist heute das wertvollste Unternehmen der Welt.

Das war nicht immer so. Mitte der 90er Jahre steckte Apple in einer tiefen Krise. 1996 machte der Computer-Hersteller einen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar. Der Marktanteil am boomenden PC-Markt sank innert kürzester Zeit von 15 auf fünf Prozent.

Partnerschaft mit Microsoft

Firmengründer Steve Jobs (†56) kehrte 1997 zurück. Und baute Apple um. Er ging eine Partnerschaft mit Microsoft ein, was bei den Apple-Jüngern schlecht ankam. Der Software-Gigant aus Redmond war damals so gross, dass er Apple gar finanziell unterstützte. Nicht nur als Grosszügigkeit, sondern auch, um sich die Wettbewerbshüter vom Hals zu halten. Microsoft war damals auf dem Weg zum PC-Monopol.

Als erstes Produkt des Umbruchs kam der iMac auf den Markt. Eine Revolution, im mehrerer Hinsicht. Einerseits die Optik: Der Consumer-Computer war in knalligen Farben erhältlich. Das öde Mausgrau gehörte in der Apple-Welt fortan zur Vergangenheit.

Auch das Konzept war anders: Der iMac war ein All-In-One Computer, ähnlich wie der 128k von 1984. Der Trend war damals anders: PC-Welt setzte auf Individualisierung: Monitor, Tastatur, Rechner. Alles konnte nach Wunsch kombiniert werden.

USB, keine Diskette

Der iMac setzte 1998 auch technisch neue Standards. Der Computer kam nur mit USB-Anschlüssen. Was heute ganz normal ist, war damals unvorstellbar. Denn Peripheriegeräte wie Drucker und Tastaturen hatten damals andere Stecker. Und ein Diskettenlaufwerk fehlte ebenso. Der iMac war für die Zukunft entwickelt, nicht für die Vergangenheit. Passend stand das «i» für Internet.

Steve Jobs hat mit dem iMac den Turnaround geschafft.
Steve Jobs hat mit dem iMac den Turnaround geschafft. - Keystone

Trotzdem kamen die farbigen Kisten bei den Kunden an. Schon bald kehrte Apple wieder in die Gewinnzone zurück. Und lancierte 2001 den Musikplayer iPod, 2007 das iPhone. Beide Produkte wären ohne den Erfolg des iMacs wohl nie auf den Markt gekommen.

Der Heim-Computer von Apple wandelte sich. 2002 gab es ein komplettes Redesign. Die bunten Farben verschwanden, schick war die zweite Generation des iMacs aber allemal. Und erfolgreich ebenso. Weitere Design-Updates folgten 2004, 2007, 2009 und 2012.

Als Retter ist der iMac an den Start gegangen. Heute ist er noch Nebendarsteller. Mit Computern hat Apple letztes Jahr knapp 26 Milliarden Dollar umgesetzt. Die Cashcow iPhone hat 2017 über 141 Milliarden die Kassen gespült.

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