Uber hat noch immer ein Anstands-Problem

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Seit einem Jahr schlägt sich Uber mit Rassismus- und Sexismus-Vorwürfen herum. Doch auch der neue Chef scheint die Probleme nicht in den Griff zu kriegen.

Letztes Jahr sorgte Uber mit Sexismus-Vorwürfen für Schlagzeilen. Wie sich jetzt zeigt, hat der Tech-Konzern das Thema noch lange nicht hinter sich gebracht. Laut dem «Wall Street Journal», ermittelt die US-Bundesbehörde Equal Employment Opportunity Commission gegen den Konzern. Offenbar bereits seit vergangenem August. Also nur wenige Monate, nachdem erste Diskriminierungs-Vorwürfe ans Licht gekommen sind.

Untersucht werden Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau und Einstell-Praktiken. «Wir haben uns als Firma weiterentwickelt und haben viele Änderungen in den letzten 18 Monaten vorgenommen», erklärt Uber gegenüber dem Tech-Portal «The Verge». So hat Uber neue Lohnstrukturen erstellt und neue Gleichstellungs-Regeln aufgestellt. Zudem werden Mitarbeiter zu diesen Themen geschult. Und der umstrittene Uber-Gründer Travis Kalanick musste den Hut nehmen.

Probleme noch da

Nur: Offenbar ist bei Uber immer noch der Wurm drin. Erst letzte Woche musste die HR-Chefin den Hut nehmen. Grund: Sie soll Meldungen zu Rassendiskriminierung bewusst ignoriert haben. Offenbar hat es dafür eindeutige Beweise gegeben. Und laut einem Bericht der «New York Times» soll sich der ranghohe Uber-Manager Barney Harford während einer Sitzung rassistisch geäussert haben. Keine Ausnahme. Offenbar zieht COO Harford immer wieder über Frauen und Minderheiten her.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Uber-Konzern kämpft seit letztem Jahr mit Sexismus-Vorwürfen.
  • Der Konzern hat einen neuen Chef, die Problem sind aber noch da.

Uber-Chef Dara Khosrowshahi sagte dazu in einem Interview mit «Forbes»: «Manchmal braucht es einen Schlag ins Gesicht, um klar zu sehen. Das war so ein Moment für mich.» Verärgert über die Mitarbeiter, welche die Interna an die Presse weitergegeben haben, ist er nicht. «Mir gefällt nicht, was passiert ist. Doch gebe ich Ihnen keine Schuld. Ich übernehme die ganze Verantwortung.»

Uber Dara Khosrowshahi
Sieht Uber als neues Amazon: Dara Khosrowshahi - Keystone

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