Wie lange hält der Höhenflug von Apple noch an?

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Apple ist eine Billion Dollar Wert, als erstes Unternehmen der Welt. Fraglich ist aber, wie lange der iPhone-Hersteller die Spitzenposition halten kann.

Apple ist mit einer Billion Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt.
Apple ist mit einer Billion Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Als erstes Unternehmen der Welt ist Apple eine Billion Dollar Wert.
  • Mit dem iPhone hat der Konzern allerdings ein Klumpenrisiko.

Gestern um 17.48 Uhr hat Apple die magische Marke erreicht. Der Tech-Konzern hatte kurzfristig einen Börsenwert von einer Billion Dollar, also tausend Milliarden.

Das hat noch kein Unternehmen zuvor geschafft. Der Börsenwert von Amazon liegt aktuell bei rund 880 Milliarden Dollar, Google-Mutterkonzern Alphabet bringt 850 Milliarden auf die Waage.

Zwanzig Jahre ist es her, als Apple noch vor dem Ende stand. Mit der Rückkehr von Firmengründer Steve Jobs kehrte auch der Erfolg zurück. Der iMac machte Apple cool, der iPod solvent. Und mit dem iPhone hat der Konzern aus Cupertino die Welt verändert.

Nicht mehr Nummer zwei

Jobs ist 2011 verstorben. Doch von seinen Ideen zehrt Apple noch heute. Aufwärts ging es bisher immer. Doch wie lange noch? Einiges spricht dafür, dass der Höhenflug bald vorbei sein könnte. Zwar setzt das Unternehmen immer mehr Smartphones ab. Aber das Wachstum hat sich verlangsamt. Die Konsequenz: Statt Apple ist neu Huawei der zweitgrösste Smartphone-Hersteller der Welt. Den Spitzenplatz hat Samsung schon vor Jahren erobert.

Kommt dazu, dass Apple vom iPhone stark abhängig ist. Es ist für über 50 Prozent des Konzern-Umsatzes verantwortlich. Das Tablett iPad und die Mac-Computer kommen gemeinsam auf nur 19 Prozent Anteil. Und fast gleich viel setzt Apple mit Online-Diensten um, welche wiederum direkt abhängig vom iPhone sind.

Bei Apple kennt man das Klumpenrisiko. Der Konzern investiert darum einen Haufen Geld in die Entwicklung. Das drückt auf die Margen. Sie sind aktuell so tief wie zuletzt 2009. Aber wer weiss: Vielleicht tüftelt Apple jetzt am nächsten grossen Ding.

monterey Apple Tim Cook
Der CEO von Apple, Tim Cook. - Keystone

Zoff mit FBI

Apple unterscheidet sich fundamental von Tech-Firmen wie Google und Amazon. Privatsphäre wird in Cupertino grossgeschrieben, Firmenchef Tim Cook legt sich dafür sogar mit dem FBI an. Hingegen sammelt die Konkurrenz schamlos Nutzerdaten.

Das hat direkten Einfluss auf die Technologie. Amazons Sprachassistentin Alexa ist mittlerweile Siri von Apple deutlich überlegen. Eben, weil Alexa mehr über ihre Nutzer weiss. Das Problem: Sprachassistenten gelten in der Tech-Welt als Wachstumstreiber. Gerade schlauen Lautsprechern wird eine rosige Zukunft prophezeit.

Gut möglich, dass Apple mit Privatsphäre aufs falsche Pferd setzt und es eine Frage der Zeit ist, bis Amazon und Google den iPhone-Hersteller überholt haben. Allerdings dürfte der grosse Daten-Skandal um ein Tech-Unternehmen nicht lange auf sich warten lassen. Der dürfte Apples Politik bestätigen. Fragt sich nur, ob die Konsumenten das wertschätzen.

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